Rezension

LOTTA BARFUSS UND DAS MESCHUGGENE HAUS - ERNSTE THEMEN KINDGERECHT WIEDERGEGEBE

Lotta Barfuß und das meschuggene Haus - Jens Steiner

Lotta Barfuß und das meschuggene Haus
von Jens Steiner

Bewertet mit 5 Sternen

Lotta Barfuß und das Meschugge nach Haus
Anhand des Klappentext das habe ich als Mutter eigentlich eine lustige und spannende Geschichte erwartet und musste dann anfangs doch etwas schlucken. Denn wenn man als Mutter liest, dass ein Kind ohne Mutter aufwächst da diese verstorben ist, der Vater kein Geld hat um in der damaligen Wohnung zu verbleiben und viel unterwegs ist auf Grund der Arbeit und sie dann noch unerlaubterweise in einem Haus wohnen welches abgerissen werden soll, dann muss man schlucken.
Meine Tochter hat zwischendurch sehr häufig gefragt: „Mama, eigentlich ist es doch bewundernswert wie Lotta das alles macht. Ich weiß nicht ob ich so wäre oder ob ich manchmal einfach nur traurig wäre.“
Lotta ist aufgrund des nicht vorhandenen Geldes und vielleicht auch ihres etwas auffälligen Aussehens, da sie sich die Kleider selbst näht eine Außenseiterin in der Schule und sie fährt ziemlich häufig was es heißt gemoppt zu werden. Es ist bewundernswert wie Lotta damit umgeht, denn trotz diese ganzen Dinge die ihr das kindliche Leben erschweren ist sie so energiegeladen und ein lebensfrohes Kind.
Die Geschichte wird aus der ich Perspektive erzählt - also von Lotta - und ich glaube durch ihre leichte lockige Art kommen die Kinder auch mit der Geschichte sehr gut klar. Die Schriftgröße ist groß gewählt und somit würde ich das Buch auch für junge Leser durchaus empfehlen. Einziger Manko an der Geschichte ist, dass ich aus Erfahrung sagen kann, Kinder lieben Illustrationen, die die ganze Geschichte etwas auflockern. Illustrationen gibt es in diesem Buch aber eher am Anfang und am Ende. Zwischendrin könnten von mir aus gerne noch ein paar mehr auftauchen.
In der Geschichte geht es also darum, dass Lotta und ihr Vater aus dem Haus müssen in dem sie unerlaubterweise wohnen, da dieses abgerissen soll werden soll. Und dann stellt sich raus, dass sie mit ihrem Freund magische Portale findet. Lotta liebt dieses Haus immer mehr und mehr. Alle Beteiligten möchten sich dafür einsetzen, dass das Haus nicht abgerissen werden soll. Sogar das Haus selbst! Lotta kann sich glücklich schätzen einen Freund wie Laurie an ihrer Seite zu haben. Die beiden versuchen mit viel Energie und spannenden Dingen den Abriss des Hauses zu verhindern.
Auch wenn ich etwas anderes erwartet habe, fand ich im Nachhinein dieses Buch toll. Man sollte vielleicht einfach wissen, dass man das Buch den Kindern nicht unbedingt allein in die Hand gibt sondern es gemeinsam mit Ihnen liest um eben die schwierigen Themen wie den Tod der Mutter, Mobbing oder Geldmangel einfach zusammen durch sprechen zu können. Man kann ihnen zusätzlich zu dem Buch Mut machen, dass nicht immer alles schlecht ist und man auch ohne viel Geld glücklich sein kann und sich auch an vielen kleinen Dingen erfreuen kann.
Denn mit Freunden und Familie und viel Liebe kann man fast alles schaffen.