Rezension

Love Letters to the Dead - eine emotionale Geschichte, die mich leider nicht überzeugen konnte

Love Letters to the Dead
von Ava Dellaira

Bewertet mit 3 Sternen

die Autorin:

Ava Dellaira ist Absolventin des Iowa Writers’ Workshop, an dem sie als Truman Capote Stipendiatin teilnahm. Sie wuchs in Albuquerque, New Mexiko auf. Ihren Bachelor machte sie an der Universität von Chicago. Sie glaubt, dass Love Letters to the Deadseinen Anfang nahm, als sie das zweite Mal in ihrem Leben ein Album kaufte –, Nirvanas In Utero – es sich in Schleife anhörte und dabei ihr Tagebuch vollschrieb. Heute lebt Ava Dellaira in Santa Monica, ist in der Filmbranche tätig und arbeitet an ihrem zweiten Roman.

 

Klappentext:

 

Eine Geschichte voller Liebe und Weisheit: Das beeindruckendste Jugendbuch des Jahres. 

Es beginnt mit einem Brief. Laurel soll für ihren Englischunterricht an eine verstorbene Persönlichkeit schreiben. Sie wählt Kurt Cobain, den Lieblingssänger ihrer Schwester May, die ebenfalls viel zu früh starb. Aus dem ersten Brief wird eine lange Unterhaltung mit toten Berühmtheiten wie Janis Joplin, Amy Winehouse und Heath Ledger. Denn die Toten verstehen Laurel besser als die Lebenden. Laurel erzählt ihnen von der neuen Schule, ihren neuen Freunden und Sky, ihrer großen Liebe. Doch erst, als sie die Wahrheit über sich und ihre Schwester May offenbart, findet sie den Weg zurück ins Leben und kann einen letzten Brief an May schreiben …

 

Charaktere:

Laurel weiß nicht, wer sie ist. Mit dem Tod ihrer Schwester hat sie auch sich selbst verloren. Gefangen in ihrer Trauer, versucht sie sogar wie ihre Schwester zu sein, denn sie wäre gerne so mutig, wie May es war. Aber auch das will ihr nicht gelingen... Auch der Wechsel auf eine andere Schule, wo nicht jeder sie auf dem Flur mitleidig anschaut, bringt nicht den erhofften Erfolg.

Meinung:

Love letters to the Dead ist die Geschichte eines Mädchens auf der Suche nach sich selbst, nachdem sie sich durch den Tod ihrer Schwester und dem damit einhergehenden kompletten Zerfall ihrer Familie, verloren hat. Sie ist alleine mit ihren Schuldgefühlen, die sie seit May´s Tod plagen und hat niemanden, der sie auffängt. 

Durch die Schulaufgabe, einen Brief an eine verstorbene Persönlichkeit zu schreiben, erschafft sie sich zumindest ein Stück weit ihre eigene Therapie. Sie nutzt die Aufgabe, um tagebuchartig ihr Leben zu verfassen und macht so ihren Gedanken Luft. Sie wählt dafür für sie "starke" Berühmtheiten, denen es egal war, was andere über sie dachten und die ihren Weg gingen. 

Wie Amy Whinehouse oder Kurt Cobain, die auch eine kaputte Familie hatten, oder sich durch eine Scheidung ungeliebt fühlten und trotzdem tough waren. Zu ihnen schaut sie auf. 

Laurels emotionale Geschichte ist durchzogen von Trauer, Verlust und Schuld, aber auch von Liebe und Freundschaft. Ava Dellaira hat, für mich sehr gut nachvollziehbar, unterschiedliche Formen der Trauerbewältigung aufgezeigt, die verdeutlichen, dass es dafür einfach kein Universalrezept gibt. 

Jeder muss für sich seinen Weg finden, mit einem solchen Verlust klarzukommen. Hauptsache, man findet auch einen... Natürlich sollte man hierbei nicht andere betroffene Personen ausschließen, sondern den Dialog mit ihnen suchen. 

Obwohl mir die Grundidee des Buches wirklich sehr gut gefallen hat, konnte mich die Umsetzung jedoch leider nicht ganz überzeugen :( 

Zum Einen verliert sich die Autorin für meinen Geschmack zu sehr in den Vita der Stars -das war für mich oft langwierig und ich musste mich beherrschen, nicht darüber hinweg zu blättern- und zum Anderen war die Geschichte an sich, für mein Empfinden, etwas zu langatmig und flach, ohne wirkliche Höhen und Tiefen. 

Das ist gleichzeitig auch mein 3. Kritikpunkt: GENAU betrachtet, gab es eine Tiefe (das komplette Buch bis kurz vor den Schluss) und ein Hoch (der Schluss). Das war mir einfach zu abrupt und zumindest für mich nicht ganz glaubwürdig mit soviel Friede, Freude, Eierkuchen von jetzt auf gleich... 

Vielleicht hängt mein Problem aber auch einfach nur mit der Protagonistin zusammen. Ich empfand Laurel leider als etwas zu flach und bin über das ganze Buch gesehen, nicht wirklich in diesen Charakter reingekommen. Schade, ich hatte mich sehr auf die Story gefreut.