Rezension

Luckys Verantwortung

Survivor Dogs. Gefährliche Freunde - Erin Hunter

Survivor Dogs. Gefährliche Freunde
von Erin Hunter

Bewertet mit 5 Sternen

Der Kampf mit den Füchsen ging nochmal glimpflich ab. Es hätte schlimmer werden können. Verantwortlich wird jedoch Lucky gemacht, da er sich das Vertrauen der Wildhunde erschlichen hat.

Wild- und Leinenhunde haben sich zusammengeschlossen und bei der Bekanntgabe von Luckys Strafe hält niemand zu ihm.

Er wird aus dem Rudel ausgeschlossen und soll vorher noch eine Kennung in Form eines Bisses erhalten, der ihn als Verräter ausweist. So soll sichergestellt werden, dass ihn kein Rudel mehr aufnimmt.

Lucky, der inzwischen die Vorzüge eines Rudels kennengelernt hat, ist entsetzt über seine Strafe und versucht, zu entkommen. Er hat keine Chance, selbst seine Freunde von den Leinenhunde stellen sich gegen ihn. Vor der Kennzeichnung als Verräter rettet ihn eine erneut aufkommende schwarze Wolke, die sehr bedrohlich wirkt und der sie schleunigst versuchen zu entkommen. 

Lucky muss gehen und weiß nicht wohin. Plötzlich entsinnt er sich, dass Mickey sich vom Rudel entfernt hatte und wieder zurück in die Stadt wollte. Dort, wo es nichts und niemanden mehr gibt, glaubt er Mickey in Gefahr und geht ihm hinterher.

Er findet ihn und kann ihn überreden, wieder zum Rudel zu kommen.

Unterwegs kommen sie an der Anlage der Scharfhunde vorbei, die wie ausgestorben wirkt, bis auf das Winseln von kleinen Welpen. Obwohl sie Scharfhunde sind, nehmen sie die 3 kleinen Hunde mit und hoffen, dass sie ins Rudel aufgenommen werden ...

Lucky ist mein Held in dieser Reihe. 

So ein wunderbarer Charakter, dass man ihn einfach lieben muss.

Er wurde ausgestoßen aus der Gemeinschaft und hat damit schwer zu kämpfen. Er, der nie ein Rudelhund sein wollte, sondern immer ein Einzelgänger, hat erkannt, dass ihm das Rudelleben gefällt. Er hat Freunde dort, so dachte er es jedenfalls, für Nahrung sorgen alle und jeder hat seine Aufgaben.

Als er jetzt wieder ganz für sich allein ist, denkt er nicht etwa daran, wie er sich an Alpha und all den anderen rächen kann, sondern er denkt an Mickey, seinem Freund und will ihm helfen. Endlich ist er in der Lage, Mickey begreiflich zu machen, dass niemand von seinen Langpfoten zurückkommen wird. Als dann auch noch das ehemalige Heim von Mickey zusammenfällt, sieht dieser es schweren Herzens ein und geht mit Lucky zurück.

Damit aber noch nicht genug, unterwegs retten sie drei zurückgelassene Welpen, deren Mutter tot ist und die die anderen des Scharfhundrudels aus unbekannten Gründen allein zurückgelassen haben.

Lucky fühlt sich verantwortlich für die drei, die es ihm auch nicht leicht machen. Vor allem Grunz, einer der Welpen, macht ihm das Leben schwer. So klein er ist, lässt er sich nichts sagen und man kann in ihm bereits die Gefährlichkeit der ausgewachsenen Hunde erahnen. Und doch stellt er sich der Aufgabe, dafür zu sorgen, dass es den drei Welpen gut gehen möge, auch wenn das Rudel sie nicht aufnehmen will und diese Gefahr besteht.

Lucky ist ein Freund, den sich jeder Hund wünschen würde. Obwohl er immer für alle als Freund fungiert, wird er von seinen Freunden verraten und im Stich gelassen. Das hindert ihn aber nicht daran, doch erhobenen Kopfes wieder auf sie zuzugehen.

Der Autorin ist es sehr gut gelungen, Luckys Ängste nachvollziehbar zu machen, seine Ratlosigkeit und seinen Willen, den anderen zu helfen, egal, wie es für ihn ausgehen wird.

Lucky, ein Held, auf den ich weiter gespannt bin.