Rezension

Lucy Clarke: Die Landkarte der Liebe

Die Landkarte der Liebe
von Lucy Clarke

Eine Kollegin hat mir den Titel ans Herz gelegt, sonst hätte ich spontan nicht danach gegriffen. Das Cover deutete für mich auf eine eher kitschige Geschichte hin … Wie ich mich getäuscht habe.

Ich habe das Buch mit im Urlaub gehabt und trotz eng gestecktem Zeitplan, da es eine Gruppenreise war, habe ich jede noch so kleine freie Sekunde genutzt, um weiter zu lesen.

Es geht um Katie und Mia, zwei Schwestern, die nach dem Tod der Mutter zusammen in einer kleinen Wohnung in London leben. Sie streiten immer häufiger und entfernen sich voneinander und Mia, die jüngere der beiden, beschließt ganz plötzlich mit ihrem Jugendfreund Finn für 1 Jahr durch die Welt zu reisen, ziel-und planlos. Für Katie ist so etwas undenkbar, sie ist durchorganisiert und steht mit beiden Beinen im Leben, so scheint es.
Es kommt zu einem tragischen Unfall, Mia stürzt in Bali von einer Klippe und stirbt. War es wirklich Selbstmord, wie die Polizei vermutet. Oder vielleicht war es Mord?
In Mias Reiserucksack findet Katie ein Tagebuch. Sie beschließt, den letzten Spuren ihrer Schwester zu folgen und muss dafür aus ihrem bis dahin sicheren, fast spießigen Leben ausbrechen. Es wird eine Reise, auf der sie ihre Schwester neu kennenlernt, und vor allem sich selbst.
Lucy Clark schreibt aus zwei Perspektiven, Katies und Mias, was den beiden viel Persönlichkeit gibt, die Geschichte jedoch nicht verkompliziert. Zum einen begleitet der Leser Mia auf der Reise um die Welt und Katie bei der Suche nach der Vergangenheit und der Zukunft und dem Versuch, viele offene Fragen zu klären.

Ein wundervoller Roman für alle, die Geschichten um Familiengeheimnisse lieben; für alle, die eine Schwester haben oder auch nicht und für alle, die sich vom Cover nicht täuschen lassen.