Rezension

Lügenmauer

Lügenmauer - Barbara Bierach

Lügenmauer
von Barbara Bierach

Bewertet mit 4 Sternen

Charles Fitzpatrick, ein hochrangiges Mitglied der protestantischen Kirche, wird er drosselt aufgefunden. Wer kann ein Motiv gehabt haben, ihn umzubringen? Emma Vaughan und ihr Kollege James Quinn beginnen mit den Ermittlungen. Dabei führt sie die Spur weit in die Vergangenheit in ein Kloster, in dem in den sechziger Jahren junge Frauen ihre unehelichen Kinder gebären konnten. Doch was geschah dann mit den Kindern? Emma muss schnell Ergebnisse liefern, sonst übernimmt die Mordkommission in Dublin den Fall.

Der Start in das Buch gelang mir gut. Es beginnt mit einem Ruckblick in die sechziger Jahre, wo ein Mädchen vergewaltigt wird. Im Laufe des Buches wird bald klar, dass dieses Ereignis wichtig für die Lösung des Falles ist. Es gibt zwei weitere Zeiten, in denen die Geschichte spielt, und zwar 2004 und 2005. Diese mehreren parallel erzählten Stränge bringen Spannung, weil ich wissen wollte, wie die Geschehnisse zusammenhängen bzw. welche Verbindungen sie haben. Sehr interessant fand ich die Briefe, die auftauchten und in die Vergangenheit zu jungen Müttern und ihren unehelichen Kindern führten. Der Schreibstil ist leicht und flüssig und ließ mich das Buch recht schnell lesen. Man bekommt Einblicke in Irland und die große Bedeutung der katholischen Kirche. Von der Inspectorin Emma erfährt der Leser auch viel Privates. Sie hat keinen leichten Stand bei der Polizei, da sie Protestantin und dazu noch geschieden und alleinerziehende Mutter ist. Es ist nicht leicht für sie, Beruf und Privatleben vernünftig unter einen Hut zu bringen, gibt aber ihr Bestes. Ihre Probleme kamen sehr realistisch bei mir an und machten sie mir sympathisch. Ihren Kollege James fand ich ebenfalls sympathisch. Er machte einen souveränen Eindruck und er und Emma piesackten sich auch immer mal wieder, was mir deren gutes Verhältnis zeigte. Ich mag es, wenn auch ein wenig Humor zu lesen ist. Der Plot war gut durchdacht und gefiel mir, auch wenn die Geschichte etwas vorhersehbar war. Ich vergebe vier Sterne.