Rezension

Luft nach oben ist da, trotzdem ein gutes Buch

Wenn die Sterne Schleier tragen - Anna Nigra

Wenn die Sterne Schleier tragen
von Anna Nigra

Alles in allem konnte mich dieses Buch zwar überzeugen, allerdings fand ich die Geschichte nicht neu und leider an vielerlei Stelle etwas oberflächlich.

Cecilia – Wenn die Sterne Schleier tragen (Anna Nigra)

Erschienen:

05. Juli 2018

Seitenzahl: 399

Verlag: A TREE & A VALLEY Verlag

Taschenbuch: 13,99 €

ISBN: 978-3947357062

Die Autorin

Anna Nigra wurde 1990 in Celle geboren. „Wenn die Sterne Schleier“ tragen ist ihr royales Romandebüt und der erste Band der romantisch spannenden Cecilia Reihe. Die Autorin lebt gemeinsam mit ihrem Partner und ihrem einjährigen Sohn in der Nähe von Hamburg. Wenn sie nicht gerade dabei ist zu lesen oder zu schreiben, dann findet man sie vermutlich auf der Terrasse, bei einem laut-lustigen Kaffeeklatsch mit Freunden.

Wenn die Sterne Schleier tragen

Cecilia ist eine junge Frau mit 18 Jahren. Für ihr Leben hat sie alle möglichen Pläne, doch ihre Familie entscheidet anders für sie. Ihr Vater verlangt von ihr, den Kronprinzen von Europa, Noran, zu heiraten. Davon hält Cecilia gar nichts, doch sie kann sich nicht gegen ihren Vater stellen. Zu ihrer Freude ist der 21jährige nicht das Scheusal, welches Cecilia sich in ihren dunkelsten Träumen ausgemalt hat, sondern ein charmanter und liebevoller Mensch, den Cecilia in ihr Herz schließt. Doch auch sein Bruder Elias, der ständig einen Spruch auf den Lippen trägt und Cecilia Komplimente macht, wo er kann, lässt sie nicht kalt. Allerdings ist er ganz anders als sein Bruder.

Fazit

Ein wunderschönes Cover, welches mir gleich ins Auge gesprungen ist. Eine Weile habe ich überlegt, denn der Klappentext alias „Selection“ oder auch „Die rote Königin“ kam mir doch ein wenig zu bekannt vor. Eine Suppe neu aufgewärmt, wie man sie schon aus anderen Geschichten kennt. Allerdings mochte ich sowohl die „Selection“-Reihe als auch den ersten Band der „Farbe des Blutes“, also zögerte ich nicht lang und begann „Cecilia“.

Die gleichnamige Protagonistin begegnet uns auf den ersten Seiten eher aufgeschlossen als mürrisch, auch wenn sie so gar nicht mit der Zwangsheirat, die ihr Vater arrangiert hat, einverstanden ist. Cecilia liebt ihre kleine Schwester Marissa, die ihr mit Rat und Tat zur Seite steht. Doch auf sie ist sie auch neidisch, denn Marissa muss nicht den Kronprinzen von Europa heiraten und Königin werden. Sie kann ihr normales, manchmal langweiliges Leben weiterleben. Viel Zeit darüber nachzudenken hat sie nicht. Auf den ersten Seiten erschien sie mir manchmal ein wenig nervig, da sie sich die ganze Zeit über Gedanken darüber macht, wie sie wohl auf den Kronprinzen Noran, dem sie versprochen ist, wirkt. Aber angesichts der Tatsache, dass es eine Zwangsheirat ist, wundert das vermutlich auch nicht. Ein wenig vorhersehbar fand ich das Aufeinandertreffen von Elias und Cecilia, bei welchem Noran zunächst aus unerfindlichen Gründen nicht anwesend ist. Als sie ihm später begegnet, hat sich sein Bruder schon in ihre Gedanken gestohlen. Doch auch Noran lässt sie nicht kalt. Er tritt als der typische Gentlemen auf, allerdings für meinen Geschmack auch mit wenig Ecken und Kanten. Elias ist ein impulsiver junger Mann, der seinem Bruder das Glück nicht zu gönnen scheint. Man hat das Gefühl, dass mehr dahinter steckt. Dies wird jedoch bis zum Ende des Buches nicht aufgedeckt. Marissa ist eine spannende, wenn auch typische kleine Schwester, die viel extrovertierter zu sein scheint und so natürlich keinerlei Probleme hat, sich in die höfische Gesellschaft einzureihen. Auch dieser Charakter einer Schwester ist meines Erachtens nichts neues, passt aber sehr gut zum Ambiente. Auch, dass sie mit dem jüngeren Bruder Norans in Kontakt kommt (soll?), ist leider ein wenig vorhersehbar wie scheinbar vorbestimmt. Die mit Abstand furchtbarste Person ist die Königin, auch das natürlich als das „Schwiegermonster“ gewollt und vorherbestimmt. Ihr scheint noch eine größere Rolle zuzukommen, was aus diesem ersten Band allerdings nicht hervorgeht.

Der Schreib- und Erzählstil ist locker und leicht. Das Ende lässt auf den zweiten Band hoffen, allerdings fand ich dieses auch ein wenig schwierig. Die Handlung machte eine „180 Grad Drehung“, was mir persönlich nicht so gut gefallen hat. Nun gehen die Entwicklungen über den Königspalast hinaus und ich fand diese Atmosphäre recht spannend. Allerdings bin ich ebenso gespannt, wie es im zweiten Band mit Noran und Cecilia weitergeht und auch die Hintergrundhandlung, welche durch das Ende in den Vordergrund rückt, birgt noch einige Geheimnisse.

Alles in allem konnte mich dieses Buch zwar überzeugen, allerdings fand ich die Geschichte nicht neu und leider an vielerlei Stelle etwas oberflächlich. Die Charaktere und deren Handlungen scheinen vorhersehbar. Trotzdem ist es ein schönes Buch für „Zwischendurch“ und ich bin gespannt, wie es im zweiten Band weitergehen wird.