Rezension

Lust auf Liebes-Lese-Experimente? Dann ran an dieses Buch!

Wolke 7 ist auch nur Nebel - Mara Andeck

Wolke 7 ist auch nur Nebel
von Mara Andeck

Bewertet mit 4 Sternen

 

Klappentext

„Moya, 18, ist gerade mit der Schule fertig geworden – und an die große Liebe glaubt sie ganz bestimmt nicht. Als ihre beste Freundin Lena sie für ein wissenschaftliches Liebesexperiment anmeldet, macht sie trotzdem mit. Als Versuchskaninchen kann ihr bei diesem Thema schließlich nichts passieren. Oder etwa doch? Plötzlich soll sie sich für einen von drei Jungs entscheiden. Und das auch noch vor laufender Kamera ...“

 

Gestaltung

Passend zum Titel „Wolke 7 ist auch nur Nebel“ ist das Cover in himmelblau gehalten mit einer weißen Wolke in der Mitte. Auf dieser steht der Titel und unten aus der Wolke kommt der Unterkörper eines Mädchens heraus, welches elegant die Beine überkreuzt und keine Schuhe trägt. Auf den ersten Blick mag das Cover etwas merkwürdig aussehen, doch die Idee ist mal etwas anderes, denn man sieht kein Mädchengesicht, nur die Beine! Mich bringt das Cover zum Schmunzeln, weil es so perfekt zur humorvollen Geschichte passt.

 

Meine Meinung

Bei „Wolke 7 ist auch nur Nebel“ handelt es sich keinesfalls um einen schlichten, klischeehaften Liebesroman. Oh nein! Dieses Buch ist alles andere als das! Es vereint Humor mit einer guten Prise Rationalität, Liebe und Charme. Protagonistin Moya ist gerade mit der Schule fertig, sie ist jung, nicht auf den Kopf gefallen und (anders als die anderen Mädchen in ihrem Alter) sie glaubt nicht an die Liebe. Für Moya ist dieses Gefühl ein hormonelles Konstrukt, das mit logischem Denken erklärt werden kann. Liebe auf den ersten Blick gibt es bei ihr nicht. Ganz anders ist da Moyas beste Freundin Lena, denn die glaubt noch an die wahre Liebe. So macht Lena es sich zur Aufgabe, Moya zu bekehren und ihr die Liebe wieder näherzubringen. Dazu meldet Lena sie zu einem Liebesexperiment an und kurz darauf stehen die Gefühle Kopf…

 

Mara Andecks Buch handelt vom Suchen und Finden der großen, wahren Liebe. Dabei gab es die ein oder andere Stelle, an der ich wirklich breit grinsen musste, weil Moya wirklich überzeugt von ihrem rationalen  Nicht-an-die-Liebe-Glauben war und so immer wieder für witzige Situationen gesorgt hat. Aber so unterhaltsam dies auch war, muss ich auch sagen, dass Moya mir insgesamt zu schwankend war und dass sie mich manchmal auch genervt hat. Sie hat mir einfach zu oft betont, dass es die Liebe nicht gibt und dass sie nur eine Lüge ist. Das wurde mir zu viel wiederholt, denn dieses Grundelement des Buches war zu Beginn schon so klar und verständlich, sodass es für mich keiner ständigen Wiederholung bedurft hätte.

 

Auch fand ich Moyas Hin- und wieder Abwenden von einem der drei Kandidaten (um die Spannung aufrechtzuerhalten, sage ich mal nichts Weiteres zu den Kandidaten und Moyas Gefühlen zu diesen) war mir zu gekünstelt. Sie wendet sich einem der Männer zu, dann aber wendet sie sich doch wieder von ihm ab, bevor sie anschließend wieder seine Annäherungsversuche zulässt usw. Das ging ein paar Mal so hin und her und ich konnte gar keine nachvollziehbaren Gründe dafür erkennen außer dass Moya nicht zugeben wollte, dass sie ihn mochte (sie musste ja den Schein waren und weiterhin beharren, dass die Liebe eine Lüge ist).

 

Die männlichen Charaktere blieben für mich etwas blass, da es kaum Einblicke in ihre Geschichten gab. Auch wenn die Geschichte aus wechselnden Perspektiven geschildert wird, konnte ich nur Moya (und ein wenig auch Lena) wirklich ausführlich kennen lernen. So anstrengend Moya auch manchmal war, ihre direkte Art hat mir gut gefallen, weil ich wirklich lachen musste, wenn sie einen ihrer Sprüche bringt und es ihr egal ist, was dies bei ihrem Gegenüber auslöst.

 

Der Schreibstil von Mara Andeck hat mich gut durch die Geschichte geführt, da sich das Buch schnell lesen ließ. Für Jugendliche einfach und angemessen geschrieben, schildert Frau Andeck unterschiedliche wissenschaftliche Perspektiven auf die Liebe, die zusätzlich für Interesse an der Geschichte sorgen. Die Handlung wirkte zunächst etwas vorhersehbar, doch gab es eine Überraschung für mich, sodass ich mich ziemlich gut unterhalten gefühlt habe.

 

Fazit

Alles in allem ist Mara Andecks Roman „Wolke 7 ist auch nur Nebel“ eine sehr süße Geschichte über das Suchen und Finden der Liebe, welche gepaart ist mit einer gehörigen Portion Rationalität und Humor. Die Handlung hat mich gut unterhalten und ich hatte Freude beim Lesen. Ein wenig schade fand ich, dass Protagonistin Moya ihre skeptische Haltung der Liebe gegenüber immer wieder betont und wiederholt hat. Ihr Hin und Her mit den Männern war mir auch ein wenig zu viel. Wer eine pragmatische Einstellung zur Liebe hat, der wird sich mit Moya gut identifizieren können und wer auf der Suche ist nach einer humorvollen, sympathischen Liebesgeschichte, dem wird „Wolke 7 ist auch nur Nebel“ gut gefallen!

Knappe 4 von 5 Sternen!

 

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