Rezension

Lustiger Roman für zwischendurch mit herrlich sarkastischem Protagonisten

Arschkarte
von Heiko Thieß

Bewertet mit 4 Sternen

Timo Feuer hat im wahrsten Sinne die Arschkarte gezogen. Seine Freundin Lena und er sind getrennt, doch sie ist nur eine Wohnung weiter gezogen in die Wohnung seines Nachbarn, was er jeden Tag aufs Neue hört. Auch auf der Arbeit geht es drunter und drüber. Au der Arbeit in einer Werbeagentur geht es ebenfalls drunter und drüber. Die Kollegen sind alle etwas abgedreht und Timo landet doch prompt als Hauptrolle in einem seiner selbstgeschriebenen Werbespots für Fußpilzcreme. Von Aufgeben hält Doch da ist ein Lichtblick im Chaos, als Timo klar wird, für wen sein Herz wirklich schlägt.

Arschkarte ist der Debutroman von Heiko Thieß und lässt bereits durch Titel und Covergestaltung auf einen lustigen Roman aus der Männerwelt schließen. Genau diese Erwartungen werden auch nicht enttäuscht. Der sehr sarkastische, immer etwas miesepetrige Protagonist lenkt den Leser durch sein chaotisches Leben und bringt einem damit immer wieder zum Lachen. Ob Racheaktionen, Flirtversuchen oder Werbetexten, dem Autor gelingt es den Roman durchgängig mit sehr viel Humor auszuschmücken. Dabei kommt Timo immer wieder in Situationen aus dem Alltag, die man selber erlebt hat oder berichtet von lustigen Gestalten aus dem Freundeskreis oder der Arbeitswelt, die jede kennt.

Obwohl die Story sehr simpel ist und man bereits früh erahnt wie der Roman endet, gibt es immer wieder kleine Überraschungsmomente. Die Sprache ist umgangssprachlich, aber angenehm zu lesen und passt sehr gut auf den Protagonisten. Dieser ist herrlich chaotisch, ironisch und teils gemein, aber einfach komisch, was mir sehr gut gefallen hat. Die Nebencharaktere spielen wirklich nur eine Nebenrolle, denn irgendwie ist der Roman ein Selbstfindungsroman für Timo.

Mir hat es insgesamt sehr gut gefallen. Eine leichte Lektüre, von der man keine Weltliteratur erwarten kann, aber die einen sehr gut unterhält, wenn man sich darauf einlässt und auf sarkastische Protagonisten steht. Für Fans von lustigen Romanen wirklich empfehlenswert, wer lieber etwas Hochtrabendes möchte, sollte die Finger davon lassen.