Rezension

Mach mir den Garten, Liebling! – Nicht nur für Kleingärtner geeignet!

Mach mir den Garten, Liebling!
von Ellen Berg

Luisa schuftet Tag und Nacht für die Fun Connection und hofft auf den Geschäftsführerposten, der dann aber extern vergeben wird. Aber nicht nur beruflich geht es bergab, auch Tante Ruth hat sich angekündigt, um ihren bei Luisa in Pflege gegebenen Garten zu besichtigen, nachdem sie seit einem Jahr in Italien lebt. Dieser gleicht allerdings mehr einem trostlosen Friedhof als einer blühenden Pracht. Luisa muss sich dringend etwas einfallen lassen. Und während sie auf der einen Seite auf die Nachbarschaft des Kleingartenvereins zählen kann, versucht sie, ihre Kollegen ebenfalls zu motivieren. Wird das Experiment gelingen?

Natürlich mag man sagen, dass die Personen stereotyp sind und dass die Handlung vorhersehbar ist, aber gerade das ist es, was man zwischendurch gut gebrauchen kann: eine Geschichte, die jedem im Alltag zustoßen kann, die aber gut ausgeht. Das macht Mut und bereitet in diesem Fall einfach Freude.

Man trifft sogar alte Bekannte aus „Alles Tofu, oder was?“ wieder, so dass man sich darüber freut, als würde man alten Freunden auf der Straße wiederbegegnen. Ich fühlte mich zudem an meine Kindheit erinnert, als meine Eltern ebenfalls in ihrem Schrebergarten werkelten und es Kartoffelsalat und Würstchen von Klatschmohn-Tellern gab (ok, unsere waren diese komplett roten 70er-Jahre Teller).

Man gewinnt das Gefühl, man wäre selber nach der Lektüre ein Gartenfachmann und könnte direkt loslegen, weil das Buch so viel Spaß daran vermittelt hat. Wunderbar-lustige Begriffe wie wurzelnackt gehören ebenfalls dazu. Und vielleicht sollte man mal ein Risiko eingehen und mutig sein, etwas zu ändern, denn das kann manchmal ganz schöne Überraschungen bereithalten.