Rezension

Macht Lust auf mehr

Die Stille der Flut -

Die Stille der Flut
von Elke Bergsma

Es gibt einige Krimis und Krimiserien, deren Handlung in Ostfriesland angesiedelt ist. Darunter eine sehr bekannte, durch die Medien meines Erachtens zu Unrecht aufgewertete Serie, von der ich nach dem ersten von mir gelesenen Buch enttäuscht war und Abstand genommen habe. Die langweilige Verfilmung hat noch zu dieser Einschätzung beigetragen.

Dagegen gefiel mir der erste Band der geplanten Reihe der Autorinnen Anna Johannsen und Elke Bergsma wesentlich besser. Ich gewöhnte mich schnell an die Idee, die dreiunddreißig Kapitel abwechselnd aus den Perspektiven der beiden Kommissarinnen Kea Siefken und Lina Lübbers zu schreiben. Sie sind die Hauptpersonen des Buchs. Kea leitet die Auricher Polizeistation, Lina hat den Auftrag, einen Maulwurf bei der Polizei zu finden, worüber selbst Kea nicht informiert wurde.

Da schon an Linas erstem Arbeitstag eine weibliche Leiche im Meer gefunden wird, muss sie mit allen Mitarbeitern und der Chefin klar kommen. Dass ist nicht leicht, weil eigentlich alle Beteiligten persönliche Probleme haben, die zu einem angespannten Betriebsklima führen. Die Auseinandersetzungen werden überwiegend in Dialogen beschrieben. Nicht ausgesprochene Gedanken sind kursiv gedruckt und sorgen trotz des ernsten Mordfalls für reichlich Humor.

Auch die Beschreibung des Umfelds des Opfers und der Tatverdächtigen ist kritisch bis amüsant.

Natürlich wird der Mordfall gelöst, die MitarbeiterInnen kommen sich persönlich näher. Nur der Maulwurf wird nicht gefunden, man soll sich schließlich auch den zweiten Band der Reihe kaufen :).