Rezension

Macht Lust auf mehr

Spellbound - Tod eines aufrechten Vampirs -

Spellbound - Tod eines aufrechten Vampirs
von Annabel Chase

Auf dem Weg zu einer Klientin muss Anwältin Emma Hart vom Retten gerettet werden. Dabei überschreitet sie die Grenzen der Stadt Spellbound, kann jedoch nicht in die andere Richtung zurück. Sie findet heraus, dass sie eine Hexe ist, und dass Spellbound mit einem Fluch belegt ist, sodass keiner der Bewohner die Stadt wieder verlassen kann. Kürzlich wurde in Spellbound ein Vampir ermordet. Während sie die vielen magischen Wesen, die die Stadt bewohnen, kennenlernt, muss sie den Job des Mordopfers als Pflichtverteidigerin übernehmen und gleichzeitig lernen, was zum Hexesein dazugehört.

Das Cover fällt gleich im ersten Moment ins Auge, obwohl es sehr schlicht ist, weil das Hintergrundblau so wunderschön ist. Auch fügt es sich prima in die Reihe ein.
Den Beginn fand ich etwas holprig, was daran liegen kann, dass ich mich erst in den Schreibstil einfinden musste.
Der Krimi gerät eher in den Hintergrund und wird gefühlt nur in Nebensätzen behandelt, was in Ordnung ist, weil es Cosy Crime ist und zusätzlich noch die gesamte Welt eingeführt werden muss, und dann ist das Buch nach kurzer Zeit schon wieder vorbei. Zwar führt das dazu, dass man von der Lösung des Falls überrumpelt wird, die aus dem Hut gezaubert wird - zumindest ich hatte keine Chance, mitzurätseln, weil die Hinweise so spärlich gestreut waren - das ganze ist aber trotzdem irgendwie plausibel.
Und zum Schluss gibt es noch ein ganz besonders schönes kleines Geschichtenelement in Form einer neuen Figur, das in weiteren Büchern bestimmt noch großen Spaß macht.
Die Welt ist dafür aber eine sehr gemütliche, die sich nach Kaminfeuer anfühlt. Es macht großen Spaß, sich die einzelnen Szenen vorzustellen. Auch ist sie sehr durchdacht und daher zwar extrem detailreich, aber durch das Einbinden von allgemein bekannten Vorstellungen nicht erschlagend.

Die Hauptfigur ist ein bisschen tollpatschig und ungeschickt, aber sehr lustig und sympathisch, sodass man gerne liest, wie es mit ihr weitergeht. Zwar findet sie sich für meinen Geschmack ein bisschen zu problemlos mit ihrem Quasi-Gefängnis ab, kann sie doch die Stadt nicht mehr verlassen und muss ihr altes Leben hinter sich lassen, aber da gibt es definitiv noch Potential für mehr; einerseits zu ihrer eigenen Vergangenheit, andererseits zur Vergangenheit der Stadt und ob der Fluch gebrochen werden kann.
Ähnlich sympathisch und vor allem individuell sind die Bekanntschaften, die Emma macht.

Insgesamt ein lohnenswertes Buch, das sich leicht in einem Rutsch durchlesen lässt und direkt Lust auf die folgenden Bände macht.