Rezension

Macht Lust auf mehr

Mord auf Entzug - Werner Gerl

Mord auf Entzug
von Werner Gerl

Bewertet mit 4.5 Sternen

Stiche und Sticheleien am Starnberger See

Am schönen Starnberger See liegt „Katharsis“, eine Suchtklinik für die Reichen und Schönen. Doch dummerweise wird die vermeintliche Idylle durch den ermordeten Leiter der Klinik, Dr. Severin Tobler, aufs empfindlichste gestört. Er wurde erstochen und seine Leiche zieren seltsame Symbole. Kriminaloberkommissarin Irene Rosen und ihr neuer Kollege Polizeianwärter Andrea Popolo beginnen zu ermitteln und der Glitzer und Glamour der Patienten und Patientinnen beginnt zu bröckeln. Alle tragen Aliasnamen wie „Hans Meier“ oder „Rotkäppchen“, um eine Anonymität zu suggerieren. Was allerdings bei zwölf Patienten, die sich eh schon kennen, ad absurdum geführt wird. Auch die rassige, junge Witwe des Klinikleiters verstrickt sich in Widersprüche. Und so spinnefeind sich die Stars und Stars a.D. untereinander sind , so einig sind sie sich in der Ablehnung der Polizei gegenüber. Hinzu kommt, dass eine Patientin und Irene Rosen bereits privat – und nicht positiv – miteinander zu tun hatten. Nachdem sich eine °Mauer des Schweigens° den ermittelnden Beamten gegenüber aufgebaut hat, kommt Irene Rosen auf die Idee, den Kollegen Popolo, der bislang nicht vor Ort in der Klinik war, als neuen Patienten ( schnöseliger , verwöhnter Sohn aus reicher , italienischer Unternehmerfamilie) einzuschleusen. Undercover gibt er den „Promiflüsterer“. So lösen Rosen und Popolo getrennt gemeinsam den Fall Und nicht nur diesen.

 

Das Cover ist fast karg zu nennen, zeigt aber die wesentlichen Elemente des Krimis. Irene Rosen und Andrea Popolo sind ein interessantes Duo, die Lust auf mehr machen. Irene, schnell emotional und aufbrausend; Andrea ruhig und besonnen.

 

Das Buch liest sich höchst unterhaltsam und viele Dialoge sind comedyreif. Natürlich entsprechen die Protagonisten den gängigen Klischees; die alternde Diva; der aufstrebende Rockstar, der verkannte Autor …… aber es gelingt ihnen, bzw. dem Autor, auch immer wieder, diese Klischees aufzubrechen.

 

So humorvoll der Krimi auch ist, das Ende, nicht der Plot, ist nachdenklich und nachdenkenswert.