Rezension

Mädchenfänger - super spannend

Mädchenfänger - Jilliane Hoffman

Mädchenfänger
von Jilliane Hoffman

Bewertet mit 4 Sternen

Ein absolut spannendes und mitreißendes Buch, welches nur zwei kleine Kritikpunkte von mir bekommt :-)

Man lernt zu Beginn des Buches die dreizehnjährige Lainey kennen, die, typisch für einen Teenager, unzufrieden ist mit eigentlich allem. Seit sie mit ihrer Mutter, ihrer Schwester, ihrem Stiefvater und dessen Sohn umziehen musste, nervt Lainey alles. Die neue Schule ist doof, sie findet nicht so wirklich Anschluss, ihre alten Freundinnen melden sich nicht mehr oft, ihr kleiner Stiefbruder nervt, ihre große Schwester ist nie zuhause, mit ihrer Mutter hat sich Lainey ständig in den Haaren, ihrem Stiefvater versucht sie aus dem Weg zu gehen und tagsüber, nach der Schule, wenn sie auf ihren kleinen Stiefbruder aufpassen muss, flüchtet Lainey dann immer in ihre Traumwelt vor dem PC. Lainey chattet viel und schon bald fängt es heftig an zu funken zwischen ihr und ihrem Chatfreund Zach. Was Lainey bis dahin noch nicht ahnt ist jedoch, dass Zach gar nicht der ist, für den er sich ausgibt. Ganz im Gegenteil; Zach ist ein erwachsener Mann, der im Internet auf der Suche nach kleinen Mädchen ist. Als Lainey sich freitags nach der Schule heimlich mit Zach treffen möchte, ändert sich ihr Leben komplett. Kurz nachdem Lainey in das Auto von Zach gestiegen ist, wird sie bewusstlos und wacht später mit starken Schmerzen angebunden in einem verdreckten Keller auf. Sie wurde entführt.

Ebenso ein Hauptcharackter des Buches ist Special Agent Bobby Dees, dessen Aufgabe es ist, verschwundene Kinder zu suchen bzw. zu finden. So kümmert er sich auch um die Suche der verschwundenen Lainey. Im Laufe des Buches wird klar, dass auch seine eigene Tochter Kathie vor knapp einem Jahr verschwunden ist. Man liest immer wieder von den kleinen bis mittelschweren Katastrophen, die zB Bobby und seine Frau durchleben, nach dem Verschwinden ihrer Tochter. Das hoffen und bangen, die Wut und die Hilflosigkeit. Ebenso wird dem Leser die wohl ausweglose Situation von Lainey sehr nahe gebracht. Ihre Ängste, ihre Hoffnung, die Qual und später auch das Leid anderer entführter Kinder. Dies alles ist sehr fesselnd beschrieben.

Das ganze Buch über steht man mehr oder weniger unter Strom. Ich konnte es teilweise nicht aus der Hand legen. Die einzelnen Empfindungen der Personen sind sehr gut beschrieben. Die Suche, die Rätsel, die Enttäuschungen, all das ist flüssig erzählt. Dementsprechend schade fand ich persönlich das Ende des Buches. Zum einen überschlagen sich die Ereignisse zum Ende des Buches hin regelrecht und zum anderen hätte ich mit einem etwas anderen Ende gerechnet in Bezug auf Bobby (ohne hier jetzt etwas verraten zu wollen *g*) . Dies ist jedoch nur ein kleiner Minuspunkt meiner Bewertung. Das Ende macht das Buch keinesfalls kaputt. Da haben mich schon eher die vielen Fachausdrücke bzw. Abkürzungen der verschiedenen Einrichtungen gestört. Dies war teilweise etwas zu viel bzw. irritierend, aber es wird ziemlich realitätsnah sein, daher hab ich mich daran nicht weiter stören lassen.

Alles in allem ist dies ein tolles Buch! Daumen hoch!