Rezension

Märchen aus dem Hinterland

Hazel Wood - Melissa Albert

Hazel Wood
von Melissa Albert

"Tut mir leid. Tut mir leid Alice." Er sagte meinen Namen wie jemand, der etwas Wervolles auf ein Kissen aus Moos bettet. "Was tut dir leid? Es war bloß ein Traum". "Nein, ich..." Er sag mich so eindringlich an, dass ich die Augen niederschlug und unsere Hände betrachtete. "Alice, lass uns zurück..."
Ich hob ruckartig den Kopf. "Zurück zu was?" fragte ich.
Er neigte sich vor, bis seine Stirn an meiner lag. "Wenn das Hinterland echt ist, sind die vielleicht auch echt. Wir könnten nach Nimmerland suchen. Oder Narnia." "Ella ist nicht in Nimmerland", erwiderte ich flüsternd. "Und auch nicht in Narnia." "Vielleicht ist sie auch nicht in Hazel Wood."
Ich zog den Kopf zurück. Dort, wo meine Haut seine berührt hatte, fühlte sie sich kalt an. "Vielleicht nicht. Aber wir sind hergekommen, um das herauszufinden." "Wir müssen nichts tun, was wir nicht wollen. Uns bleibt immer noch...Wir können immer noch umkehren."
"Wie kommst du auf einmal darauf?" Ich entriss ihm meine Hand. "Was hast du geträumt?" Er schüttelte den Kopf. "Ich habe geträumt, alles sei echt."

"Hazel Wood - Wo alles beginnt" ist das Debüt der amerikanischen Autorin Melissa Albert.

Das Cover ist einfach ein Augenschmaus und auch der Klappentext haben mich in den Bann des Buches gezogen.  Nach einer Leseprobe, war ich mega gespannt auf die Geschichte, denn der Anfang beginnt schon ziemlich mysteriös und düster. Doch so begeistert ich am Anfang war, so legte sich die Begeisterung leider ziemlich schnell.

Der Schreibstil wirkt übertrieben poetisch und manche Beschreibungen oder Umschreibungen waren mir einfach zu viel. Hinzu kommt, dass ich die ersten 200 Seiten leider dann echt zäh fand, weil man leider so gar nichts über Alice und das Hinterland erfährt. An sich passiert zwar einiges aber mit den wenigen Infos die man als Leser bekam, war die Geschichte für mich dann an diesem Punkt nicht greifbar. Alice mochte ich leider auch von Seite zu Seite weniger und irgendwie machte es mir dann immer weniger Spaß "Hazel Wood" weiterzulesen.

Ab Seite zweihundertirgendwas, kamen wir dann an einen Punkt, wie ich mir die Geschichte gewünscht hatte und dann war das Buch leider auch schon wieder fast zu Ende. Das Ende an sich war dann wieder ziemlich unpektakulär und ich war ehrlich gesagt froh, als das Buch zu Ende war. Ich hätte mir soooo gerne mehr Infos über die Märchen und den Charakteren gewünscht.

Die Geschichte hat einige gute, sehr düstere Elemente und die eingewebten Märchen haben mir richtig gut gefallen. Die Umsetzung der Autorin leider weniger. Vielleicht hatte ich zu hohe Erwartungen an das Buch, aber richtig gepackt hat es mich leider nicht. Dennoch war es im großen Ganzen Ok es zu lesen, aber weiterempfehlen würde ich es wohl nicht.