Rezension

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Märchen mal ganz anders... Einfach klasse!

Die Luna-Chroniken 01: Wie Monde so silbern. E-Book inklusive
von Marissa Meyer

Bewertet mit 5 Sternen

Ich war anfangs äußerst skeptisch. Eine Märchen-Adaption mit großen Science-Fiction-Einflüssen und einer nicht ganz menschlichen Protagonistin angesiedelt im asiatischen Raum, kann das wirklich überzeugen? Nun, es kann! Zu Beginn hatte ich ein paar kleinere Schwierigkeiten mich in die Geschichte reinzulesen, doch diese behoben sich sehr schnell. Marissa Meyers Schreibstil lässt sich toll lesen, ist leicht und flüssig. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Cinder und Prinz Kai erzählt. So bekommt man alles hautnah mit. Genauso konnte ich mir die Protagonisten und die Umgebung wunderbar vorstellen.

Cinder habe ich, obwohl sie ein Cyborg ist und ich meist mit solchen Figuren eher meine Probleme habe, sofort ins Herz geschlossen. Sie ist eigentlich ein toughes, kluges Mädchen, einzig die Sticheleien ihrer Stiefmutter und ihr „Handicap“ kratzen des Öfteren an ihrem Selbstbewusstsein.
Auch Prinz Kai war mir von Beginn an total sympathisch. Er ist nicht dieser typische harte, dominante männliche Protagonist, sondern ein charmanter, manchmal auch unsicherer, junger Mann, der sich nun früh mit sehr großer Verantwortung auseinander setzen muss. Man merkt, wie er im Laufe des Buches immer erwachsener wird und für seine Meinung auch einsteht, selbst wenn er Entscheidungen treffen muss, die ihm persönlich nicht so gefallen, aber für sein Volk das Beste zu sein scheinen. Ich habe es sehr genossen, über die Zusammentreffen der beiden zu lesen. Sie harmonieren einfach toll miteinander und es amüsiert einen köstlich, wie sie sich gegenseitig auch mal sarkastische Bemerkungen an den Kopf werfen.
Die Nebencharaktere sind ebenfalls sehr toll dargestellt. Adri ist ganz die böse Stiefmutter – ich habe sie aus tiefstem Herzen gehasst. Besonders an Herz gewachsen sind mir noch Cinders Stiefschwester Peony und die Androidin Iko, die sich manchmal mehr für einen Menschen als eine Maschine hält.

Das Cover hat mir sehr gut gefallen. Es ist komplett in schwarz gehalten und vollkommen mit kleinen, silbernen Schuhe überzogen – sehr passend zur Cinderella-Adaption, wie ich finde. Auch die Schrift ist silber.
Der Roman ist hier in vier große Teile gesplittet (Buch 1, Buch 2... etc) und jeder Teil wird durch ein Zitat aus dem Original-Märchen "Aschenputtel" eingeleitet. Das finde ich eine sehr tolle Idee!

„Wie Monde so silbern“ ist eine Neuerzählung des Cinderella-Märchens, wie ich sie so noch nicht gelesen habe. Mit den vielen Science-Fiction-Einflüssen ist es vielleicht nicht für jedermann geeignet. Wen das jedoch nicht stört, der wird mit diesem Buch sicher bestens unterhalten. Ich für meinen Teil hole mir schnellstens Teil 2!