Rezension

Märchenadaption mit Vor- & Nachteilen - 2,5 Sterne

Straßensymphonie - Alexandra Fuchs

Straßensymphonie
von Alexandra Fuchs

Bewertet mit 2.5 Sternen

In „Straßensymphonie“ von Alexandra Fuchs geht es um Kat, die ein ruhiges Leben führt. Sie lebt noch bei ihrer Mutter, arbeitet in einer Bar & kann sich als Gastaltwandlerin bequem in eine Katze verwandeln. Als eine Band durch ihre Stadt reist, in ihrer Bar auftritt & sie auch noch als ihre Sängerin einspannen will, muss Kat sich mit ihrer Vergangenheit auseinander setzen. Seit dem Tod ihre Vaters hat sie nicht mehr gesungen. Und doch entschließt sie sich mit der Band Richtung Bremen zu einem Bandwettbewerb zu fahren. Auf dem Weg dorthin stolpern die 4 über Dinge, die ihnen neue Erkenntnisse über die Gestaltwandlergemeinschaft & was dahinter stecken könnte gibt. Zusätzlich macht der Gitarrist der Band Levi Kat schöne Augen. Doch kann sie sich in all dem Chaos auf ihn einlassen? Gewinnen sie den Wettbewerb? Und was steckt hinter der Gestaltwandlergemeinschaft?

 

 

Der Schreibstil ist humorvoll. Ich musste oft über die Überschriften der Kapitel oder über Äußerungen von Kat lachen. Das hat mir sehr gut gefallen. Dabei wird die Geschichte aus Kats Sicht geschildert.

 

Kat als Protagonistin hat mir zu Beginn wirklich gut gefallen. Ihre sarkastischen bzw ironischen Kommentare waren wie bereits gesagt lustig. Sowas gefällt mir immer an Charakteren, weil es sie besonders macht. Jedoch hat es mir einen Dämpfer verpasst, als sie begonnen hat Levi ab & zu grundlos bzw aus dem Nichts heraus anzuzicken. Sie hatte manchmal Stimmungsschwankungen auf Grund dessen sie Levi anfauchte, obwohl dieser ihr nichts getan hatte. Im Gegenteil hat er sogar oft noch versucht ihr zu helfen. Das hat mich leider irgendwann begonnen zu nerven, da es mir einfach sinnlos erschien.

Sogar Levi begann später ähnliche Charakteristika aufzuweisen. Das hat mir dann auch nicht gefallen. Insgesamt habe ich ihre Beziehung irgendwann nicht mehr recht verstanden.

Ansonsten fand ich Levi eigentlich ganz sympathisch. Er erschien sehr hilfsbereit & nett.

Auch die restlichen Nebencharaktere waren in Ordnung, sind mir aber nicht unbedingt konkret im Gedächtnis geblieben.

 

Der Plot hat mir leider die meisten Probleme bereitet. Am Anfang mochte ich die beginnende Liebesgeschichte mit dem Musikthema. Man merkt relativ schnell, dass es sich hier um eine Märchenadaption handelt, was ich als gute Idee ansah. Ich mochte es da auch noch, dass dieses Fantasyelement so subtil eingeflossen ist, aber sich nicht in den Vordergrund gedrängelt hat. Als es sich jedoch begann zu verschieben, hat es mich irgendwo in der Mitte verloren. Dann wurde es plötzlich zu einer Fantasygeschichte & die Musik ist quasi hinten über gefallen. Das fand ich wirklich schade, obwohl ich das natürlich nachvollziehen konnte. Es hat handlungstechnisch Sinn gemacht, aber ich hatte das Gefühl, dass die Mischung nicht recht zusammen passte, weil das was am Anfang so wichtig schien, am Ende gar keine Rolle mehr zu spielen schien. Es hat sich für mich nicht ganz rund angefühlt. Gerade auch in der Mitte der Geschichte, wo man nicht recht wusste was das nun für eine Geschichte sein soll, fehlte mir persönlich oft die Spannung. Sie reisten viel rum, sprachen mit Leuten & sammelten Informationen. Aber ich wusste nicht worauf es hinaus will & ob das Ganze überhaupt wichtig ist. So manche Erkenntnisse fand ich auch nicht so schockierend oder kontrovers wie die Charaktere, sodass ich ihre Reaktionen nicht immer nachvollziehen konnte. Dieser Part war mit einfach etwas zu lang.

Das Ende hat mir dann auch nicht gefallen. Die vielen Handlungsstränge & Andeutungen wurden mit einer viel zu einfachen Konklusion geschlossen. Ich hatte da viel mehr & etwas komplizierteres erwartet, sodass mich das Ende so wie es war enttäuscht hat. Allerdings gab es am Ende noch eine wirklich schockierende Szene für mich, über die aber einfach so hinweg gegangen wurde. Da die Charaktere sehr oft viel Lärm um sehr wenig gemacht haben, hat es mich hier nicht nur überrascht, sondern geradezu bestürzt, dass sie sowas wichtiges einfach so übergehen.

 

 

Fazit: Obwohl mir viele Dinge an der Geschichte & besonders der Beginn gut gefallen haben, gab es doch das ein oder andere das mir den Lesegenuss madig gemacht hat. Wer eine Märchenadaption sucht, die nicht nur die typischen Märchen behandelt & eine lustige Protagonistin sucht, kann hiermit durchaus seinen Spaß haben. Ich musste nur so einige Abstriche im Punkto Plot & Beziehungen machen. Daher 2,5 Sterne.