Rezension

Märchenhaft

Die Luna-Chroniken 01: Wie Monde so silbern. E-Book inklusive
von Marissa Meyer

Bewertet mit 5 Sternen

Der erste Satz
Die Schraube in Ciders Fußgelenk war verrostet, der Schlitz zur Mulde zermalmt.
 
Meine Meinung
Inhalt
Cinder ist halb Mensch, halb Cyborg und hat in ihrer Adoptivfamilie absolut nichts zu lachen. Sie arbeitet nur, damit letztendlich ihre Stiefmutter das Geld bekommt. Sie selbst darf davon nichts haben. Jetzt, zur Zeit der Pest werden Cyborgs als "Freiwillige" ausgewählt, um der Forschung zu dienen. Es soll ein Gegenmittel für die Tod bringende Krankheit gefunden werden. Als wenn Cinder in ihrer Familie nicht schon genug Sorgen hätte, hat sie zudem auch noch Angst, selbst als Forschungsobjekt missbraucht werden zu können.
Cinder arbeitet auf dem Markt. Sie ist Mechanikerin - Die Beste. Irgendwann steht auf einmal Prinz Kai vor ihr und bittet sie um ihre Hilfe. Zu der Zeit gehen die Schwierigkeiten erst so richtig los...

"Natürlich weiß ich, was Liebe ist." Und Traurigkeit. Sie wünschte, sie könnte weinen, um es zu beweisen.
Seite 66

Charaktere
Cinder kann einem wirklich leid tun. Nicht nur, dass sie von ihrer Stiefmutter wie Dreck behandelt wird. Nein, sie hat auch noch damit zu kämpfen ein Cyborg zu sein. Die Protagonistin ist einfach herrlich. Sie würde für die, die ihr wichtig sind durch´s Feuer gehen und ist eine so starke Frau, ähm. ein so starker Cyborg, dass man nicht anders kann, als sie sofort zu mögen und sich sofort mit ihr zu identifizieren.
Kai ist ein typischer Prinz. Er weiß, dass er das Königreich übernehmen wird, ist sich aber unsicher, wie er das schaffen soll. Er zweifelt manchmal an sich, was ihn sehr liebenswürdig macht. Allerdings würde er für das Wohl seines Volkes nicht über Leichen gehen.
Luna ist das bösartigste Wesen, was einem in dieser Geschichte über den Weg läuft. Sie war mir mit jeder Faser meines Körpers absolut zuwider. Sie ist total egoistisch und interessiert sich keineswegs für das Wohl der Anderen, da sie ganz alleine an erster Stelle steht.

Es war nicht ihre Schuld, dass er sie mochte.
Es war auch nicht ihre Schuld, dass sie ein Cyborg war.
Sie würde sich nicht entschuldigen.

Seite 212   

Gesamt
Dieses Buch ist einfach märchenhaft schön! Da ich das Märchen "Cinderella" sowieso schon immer geliebt habe, musste ich wissen, wie Marissa Meyer dies in ein modernes Märchen verwandelt hat. Würde es mir zusagen, oder eher nicht?
Es hat meine Erwartungen sogar noch übertroffen! Ich hätte niemals damit gerechnet, dass in "Wie Monde so silbern" Cyborgs eine Rolle spielen und mit vielem anderen war ich auch sehr überrascht. Es gibt Wendungen, die man vorher nicht erahnen kann und bei deren Erkenntnis ich absolut baff war. Schon als ich die erste Seite gelesen hatte, war ich total verzaubert und vertieft in der Welt von Cinder und hätte mir gewünscht, dass diese, meine Reise, niemals enden mag. Marissa Meyer hat die einzelnen Charaktere mit so viel Liebe dargestellt, dass es für mich das reinste Vergnügen war, meine Zeit mit ihnen verbringen zu dürfen.
Die düstere Stimmung, die manchmal in diesem Roman herrscht, hat mich völlig erreicht und wurde von der Autorin sehr gut umgesetzt. Zu der Dramatik, die zum Beispiel die Pest mit sich bringt, wurden immer mal wieder idyllische Passagen in die Schale geworfen, was die ganze Geschichte für mich zu einer äußerst runden Sache gemacht hat.
Ich habe jegliche Emotion gespürt, die bei den Protagonisten aufgetreten sind. Habe mit ihnen geweint und gelacht und war das ganze Buch über sehr beeindruckt, wie die Autorin das Märchen auf eine wundervolle Art und Weise zu einem (fast) völlig anderem Märchen gemacht hat.

Fazit
Was soll ich noch sagen? Von außen ist das Buch schon absolut entzückend, doch der Inhalt übertrifft dies meiner Meinung nach sogar noch. Alle Charaktere sind mit so viel Liebe gestaltet, das es mir wirklich eine Freude gemacht hat, mir ihre Geschichte durchzulesen. Die Idee "Cinderella" einfach mal zu modernisieren ist schon eine gute Idee, die Umsetzung ist Marissa Meyer meines Erachtens unglaublich gut gelungen. 
Man leidet mit Cinder und möchte sie an manchen Stellen gerne mal umarmen. Man kämpft mit ihr zusammen für das Gute und man weint mit ihr, wenn etwas wirklich untröstliches geschehen ist.
Ich bin wirklich begeistert und werde auf jeden Fall auch noch "Wie Blut so rot" lesen.
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