Rezension

Märchenhaft

Agata verzaubert eine Insel - Paola Cereda

Agata verzaubert eine Insel
von Paola Cereda

Bewertet mit 5 Sternen

Zitat:

„Hast du je deine Insel verlassen?“, fragte sie der Zigeuner.

„Nur einmal, und ich wollte gleich wieder zurück.“

„Bist du nicht neugierig, wie es in der übrigen Welt aussieht?“

„Mir fehlt es hier an nichts.“

(Seite 105)

 

Eine namenlose Insel im Mittelmeer, eintöniger Alltag und langweiliges Essen.

Doch dies ändert sich als die kleine Agata geboren wird, deren Mutter bei ihrer Geburt stirbt. Ihr Vater ein wortkarger Schmied, lässt das ziemlich kalt. Die kleine Agata wächst bis sie 5 Jahre alt ist bei einer Hirtenfamilie auf. Der Vater weiß nicht wirklich, wie er mit dem Kind umgehen soll und behandelt die Kleine ziemlich grob. Ihre Aufgabe wird es für ihn zu kochen.

Bald ist Agata das Mädchen mit dem blauen Kleid, das einst der Mutter gehörte, von der ihr nichts anderes geblieben ist, nicht mal eine Erinnerung.

Eines Tages kommt ein Zirkus auf die Insel, ein unerhörtes Ereignis für die Inselbewohner, doch dies beeinflusst das Leben der Inselbewohner zusehends.

Die Geschichte beinahe märchengleich, wartet mit einer spannenden und beschaulichen Handlung auf. Als Agata die Salsa Agata erfindet, mehr aus Zufall, da beschert es ihr zum ersten mal im Leben Aufmerksamkeit und Glück.

Doch dies ruft schon bald Neider auf den Plan.

Ein guter Roman, in einem herrlich leichten und bezaubernden Schreibstil, mit einer schon beinahe lyrischen Sprache. Interessante, tiefgründige, fein gezeichnete Charaktere, machen dieses Buch zu einem wahren Lesegenuss.

Die Atmosphäre in diesem Buch weiß zu verzaubern, aber auch die Melancholie die vorherrscht und die Geschichte unerreichbar, traurig und fern wirken lässt, macht den besonderen Zauber aus.

Ein bisschen wie ein Märchen für Erwachsene.

„Großartig“

*****