Rezension

Märchenhaft

Der Winter der schwarzen Rosen
von Nina Blazon

Schon lange habe ich keinen Fantasy-Jugendroman mehr gelesen, aber bei Nina Blazons neustem Werk Der Winter der schwarzen Rosen konnte ich einfach nicht widerstehen, sowohl der Titel wie auch das Cover haben mich sofort angesprochen. Zudem weiß ich, dass Nina Blazons Jugendbücher mich einfach immer begeistern (anders ihr Roman Liebten wir). 

Der Winter der schwarzen Rosen entführt uns in eine durch und durch magische Welt, in der die Zwillingsschwestern Tajann und Liljan leben. Früher gehörte Magie dort zum Alltag, doch die grausame Herrscherin Jamala hat die Ausführung dieser verboten. Wer sich ihr widersetzte, wird grausam bestraft. Die ungleichen Zwillinge versuchen, in dieser Welt zurecht zu kommen, was der einen besser gelingt als der anderen. Liljan, die ältere, darf nie wieder in ihre Heimat zurückkehren, wenn sie sie einmal verlassen hat, und fürchtet sich vor dem Tag, an dem sie gehen muss. Sie ist still und schüchtern und schreckt vor Abenteuern zurück. Tajann dagegen ist ein Wirbelwind und wünscht sich nichts sehnlicher, als endlich die Welt zu entdecken. 

Die Geschichte ist in fünf Teile unterteilt, jedes wird durch eine Wiederholung des wunderschönen Covermotivs eingeleitet. Je ein Abschnitt folgt einer der beiden Ich-Erzählerinnen, beginnend bei Liljan, die im zweiten Teil von Tajann abgelöst wird, und so weiter. Auf der letzten Doppelseite gibt es zudem eine Karte des Landes, in dem die Zwillinge leben, aber die ist eigentlich nicht nötig. 

Nina Blazon hat wieder einmal eine Welt geschaffen, die ich mit meinen eigenen Worten nicht fassen kann. Sie ist düster, magisch und dabei unglaublich greifbar und echt. Nach nur wenigen gelesenen Zeilen ist man mitten drin in dieser Welt und kann sich die Umgebung wie auch die Figuren lebhaft vorstellen. Blazons Geschichten sind lebendig, sie vibrieren vor Magie und Zauber. Gleichzeitig fesseln sie mich immer wieder durch einen spannenden Plot, in dem, versteckt, eine böse Überraschung lauert. 
 

(c) Books and Biscuit