Rezension

Märchenhaft

Die silberne Königin - Katharina Seck

Die silberne Königin
von Katharina Seck

Bewertet mit 5 Sternen

Seit vielen Jahrzehnten herrscht Winter in der wunderschönen Stadt Silberglanz und es gibt nur eine einzige Möglichkeit, in die kleine Stadt zu gelangen über eine Passage. Die Menschen kämpfen hier um ihr Überleben und viele müssen in einem Bergwerk arbeiten, um ein wenig Geld zu verdienen. Die Bedingungen sind hart und auch Emma muss in der Mine hart arbeiten, um sich und ihren Vater durchzubringen. Als eines Tages wieder etwas in der Mine explodiert, kann Emma ihren Beruf nicht mehr ausführen, da sie sich an der Hand verletzt. Während sie durch den Ort geht, kommt sie an Madame Weltfremds Chocolaterie und diese sucht eine neue Mitarbeiterin. Emma bekommt die Arbeit und nicht nur das, denn Madame Weltfremd kann noch etwas anderes als Schokolade herstellen. Sie erzählt Märchen, mit denen sie regelrecht verzaubern kann.
Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich durch sein wunderschönes Cover magisch angezogen und auch der Inhalt ist einfach magisch märchenhaft. Schon der Einstieg mit der märchenhaften Erzählung konnte mich fesseln und berühren und auch sonst hatte der Schreibstil von Katharina Seck etwas ganz eigenes, bezauberndes an sich. Sie wechselt in ihrer Geschichte zwischen den Märchen, die Madame Weltfremd erzählt, und den Begebenheit, die in der Stadt wirklich passieren und dieses ist ihr ganz hervorragend gelungen. Durch diesen Erzählstil fängt die Autorin in ihrer Geschichte eine ganz eigene Atmosphäre ein und schon sehr bald merkte man beim Lesen, dass die Märchen nicht nur eine Erzählung der Madame sind. Dieses Buch lebt gerade zu durch seine Atmosphäre und ich konnte mir die Stadt Silberglanz unter Schnee und Eis begraben sehr gut vorstellen. Ich konnte die Kälte spüren, aber genauso sehr wurde ich in die Magie der Chocolaterie gezogen, ich spürte den Kampf ums Überleben der Bewohner und die Kälte, die der König noch zusätzlich über seine Stadt ausübt.
Die Spannung war hier durchweg gegeben, da ich beim Lesen durchweg wissen wollte, wo die Zusammenhänge zwischen Märchen und der "realen" Welt der kleinen Stadt liegen. Welche Geheimnisse sind hier verborgen? In der dritten Person wird die Geschichte aus Emmas Perspektive wiedergegeben und dementsprechend fühlte ich mich auch ganz besonders mit ihr verbunden. Dann gibt es auch noch das Märchen das zunächst von Madame Wundervoll erzählt wird und diese beiden Perspektiven wechseln sich dann ab.
Die Charaktere passen hier ebenfalls perfekt in die Geschichte und sie waren durchdacht und jeder hatte seine eigene Wirkung auf mich beim Lesen. Emma war eine ganz wundervolle Person, warmherzig und strahlt in dieser ganzen Umgebung einfach mit ihrer Wärme etwas aus, das berührt. Ophelia ist eine lebenslustige Person, die mir schnell ans Herz wuchs. Madame Weltfremd, der Name ist hier schon sehr treffend, wirkt kühl und unnahbar und ich habe beim Lesen regelrecht spüren können, dass sie etwas weiß, auch wenn man keine Anhaltspunkte bekommt, so ist das Geheimnis präsent. Dann ist da noch der König darselbst, kaltherzig und grausam wirkt er, während er über die kleine Stadt regiert.
Mein Fazit:
Eine märchenhaft anmutende Geschichte, in der sogar ein Märchen erzählt wird, mit einem wunderschönen Schreibstil und einer ganz eigenen Atmosphäre. Doch dieses Buch hat, wie so viele Märchen, auch eine ganz eigene Aussage. Es geht um Vertrauen, Liebe und Freundschaft und den Mut verzeihen zu können. Ein Buch, das mir sehr gut gefallen hat und das ich sehr gerne weiterempfehlen möchte.