Rezension

Märchenhaft und voller Emotionen

Das Glücksbüro - Andreas Izquierdo

Das Glücksbüro
von Andreas Izquierdo

Bewertet mit 5 Sternen

Albert Glück ist mit Leib und Seele Beamter. Anträge sind nicht nur sein tägliches Brot, nein, sie sind Poesie für ihn. Der beflissene Albert wohnt sogar im Amt – und das seit über 30 Jahren, unentdeckt in einem kleinem Raum im Kellerarchiv. Die Welt draußen hat sich in dieser ganzen Zeit ohne ihn weitergedreht. Doch eines Tages verfolgt ihn ein seltsamer Antrag, mit dem er nichts anzufangen weiß. Die Hölle für Albert! Ihm bleibt nichts anderes übrig, als die Antragstellerin persönlich aufzusuchen. Nach drei Jahrzehnten Verpuppung verlässt Albert die schützenden Mauern des Amtes – und ahnt nicht, dass sich damit sein ganzes Leben ändert…

Für den Roman “Das Glücksbüro” von Andreas Izquierdo fallen mir auf Anhieb zahllose schwärmerische Adjektive ein. Dieses Buch ist zutiefst berührend, aber niemals schmalzig. Es ist lustig, ohne plump zu sein. Es stimmt nachdenklich, macht zuweilen sprachlos und lässt den Leser staunen. Mit Leichtigkeit spielt der Autor auf der Klaviatur der Emotionen – von beschwingt-heiter bis tieftraurig. In 68 Kapiteln zeigt uns Albert Glück seine Welt. Dank des lebendigen und bildhaften Schreibstils von Andreas Izquierdo atmet der Leser Aktenstaub und hört deutlich das Gurgeln der Kaffeemaschine. “Das Glücksbüro” ist ein wundervolles Buch. Die darin beschriebene Magie des Amts-Alltags und der Liebe lässt daraus ein Märchen für Erwachsene werden, in das man mit Leib und Seele eintaucht.