Rezension

märchenhafte Geschichte in tollem Setting

1001 Kuss: Djinnfeuer (Band 1) - Rebecca Wild

1001 Kuss: Djinnfeuer (Band 1)
von Rebecca Wild

Bewertet mit 5 Sternen

Durch Zufall gelangt Rani in den Besitz einer verzauberten Flasche, in die ein Djinn eingesperrt wurde. Eigentlich fürchtet die Piratentochter die mächtigen Wesen, um die sich allerlei grausame Legenden ranken. Doch die Aussicht auf die drei Wünsche, die der Djinn ihr nun erfüllen muss, macht sie unvorsichtig: Denn jeder weiß, der hinterlistige Djinn verdreht den Wunsch, bevor er ihn erfüllt... Für Rani beginnt ein aufregendes Abenteuer.

1001 Kuss heißt das Buch und das 1001-Nacht-Gefühl hat sich bei mir bereits nach wenigen Seiten eingestellt. Die Beschreibungen der Figuren, ihrer Kleidung und der Handlungsorte erzeugen im Kopf direkt Bilder á la Aladin und Co. – nur ohne blauen Djinn. Denn Jaal hat eine menschliche Gestalt angenommen, sodass der Djinn nicht für jeden sofort als solcher zu erkennen ist. Für mich ist er die spannendste Figur des Buches. Zunächst unnahbar und reserviert, ändert er nach der Begegnung mit Rani seine Meinung zu (einigen) Menschen und wird zuletzt sogar ganz zugänglich. Zwar kommt diese Entwicklung nicht unbedingt überraschend, trotzdem habe ich seinen Wandel gern verfolgt.

Auch Rani ist eine sehr interessante Figur. Das junge Mädchen, das sich nicht so ganz entscheiden kann, ob es eher abenteuerlustig oder doch lieber ängstlich ist, war mir sofort sympathisch. Weil sie zu trotzig ist, Jaal Recht zu geben, gerät sie schließlich in manch gefährliche und aufregende Situation. Doch Rani wächst an jedem Hindernis und nutzt ihre neuen Möglichkeiten geschickt aus. Auch ihre Entwicklung, besonders ihre Entscheidung in den Schlussszenen, hat mir unglaublich gut gefallen.

Es gibt noch viele weitere, sehr unterschiedliche Figuren. Ein schwule Prinz, sein „Mörder“, ein kranker König und eine fiese Hexe sorgen für Abwechslung, einige spaßige Szenen und vielfältige Themen, die im Buch behandelt werden.

Die Handlung ist von Beginn an spannend. Zwar gibt es immer wieder vorhersehbare Ereignisse, aber mindestens genauso viele überraschende Wendungen ziehen sich durch die Geschichte. Nicht zuletzt, dass man nie weiß, wie Jaal wohl den nächsten Wunsch auslegen wird, steigert die Neugier und zwingt zum Weiterlesen.

Insgesamt wirkt die Geschichte in sich relativ abgeschlossen, die wichtigsten Fragen sind beantwortet und die meisten Handlungsstränge abgeschlossen. Trotzdem hoffe ich auf weitere Abenteuer mit den sympathischen Charakteren.

Die Geschichte hat mich verzaubert: Vielfältige Figuren, tolle Atmosphäre, anschaulicher Schreibstil. Rebecca Wild gelingt es, den Leser von Beginn an in die orientalische Welt zu ziehen. Immer neue Hindernisse und freche Sprüche sorgen für spannende und spaßige Lesestunden. Und auch an Emotionen mangelt es nicht. Absolute Leseempfehlung.