Rezension

Märchenhafter Auftakt

Märchenfluch, Band 1: Das letzte Dornröschen - Claudia Siegmann

Märchenfluch, Band 1: Das letzte Dornröschen
von Claudia Siegmann

Bewertet mit 5 Sternen

In „Märchenfluch“ wird die junge Flora damit konfrontiert, aus der Linie Dornröschens zu stammen. Sie erhält eines Tages einen Brief vom Rat der Genava, indem sie dazu aufgefordert wird, sich bei einer Agentur wegen eines Einsatzjahres zu melden. Dabei geht sie nur dorthin, um das Missverständnis aufzuklären. Doch dabei stolpert sie über Leute, die behaupten, aus einer Märchenlinie abzustammen. Anfangs hält Flora noch alle für verrückt, doch kann sie die Wahrheit bald nicht mehr abstreiten.

 

Die Idee von „Märchenfluch“ finde ich sehr abwechslungsreich gegenüber allen anderen Märchenadaptionen. Hier wird kein bekanntes Märchen neu erzählt und abgewandelt, sondern hier geht es um die Erblinie der ursprünglichen Märchenfiguren.

Flora selbst stammt aus der Linie von Dornröschen, wobei sie davon bisher keinen Schimmer hatte, denn ihre Linie war unterbrochen. So kann der Leser prima mit Flora zusammen diese neue Welt entdecken, wobei es schon etwas dauert, bis Flora das alles voll und ganz akzeptiert. Erzählt wird die Geschichte dabei in der Ich-Perspektive von Flora.

Um eine gewisse Spannung aufrecht zu erhalten, gibt es wenige Passagen, die von einer geheimnisvollen Person und einem Rosenbusch handeln.

Als Flora in die Agentur kommt, werden ihre abstreitenden Argumente ignoriert und sie wird mit der schnippischen Neva, einer Nachfahrin Schneewittchens, zusammen in ein Team gesteckt, dessen Aufgabe es ist, gefährliche Märchenobjekte aufzuspüren und sicher zu stellen. Spätestens nach ihrem ersten Einsatz fängt Flora an, all die Dinge zu glauben und ihrer eigenen Geschichte auf den Grund zu gehen. Denn alle Erben haben eine magische Gabe und Floras scheint nicht gerade ungefährlich zu sein.

Flora selbst ist mir sehr sympathisch, denn man kann ihre Meinungen und Handlungen sehr gut nachvollziehen. Ich glaube ich selbst würde bei so einer Offenbarung auch nicht anders denken. Ihr Leben nimmt nun einen ganz anderen Lauf. Ihre beste Freundin verhält sich plötzlich seltsam und immer abweisender, Neva scheint gar nicht so arrogant und schnippisch zu sein, ihre neue Freundin Val (eine Nachfahrin Rapunzels) hat ein pikantes Geheimnis, Timus und Hektor verdrehen Flora den Kopf und eine neue Gruppierung macht neuerdings auch Jagd auf die Märchenobjekte. Zusätzlich passt sie auch noch auf Skitus, einem magischen Spiegel auf, der seine eigenen Spielchen treibt und dem man nicht immer trauen kann. Bei all diesen Komplikationen kommt nie Langeweile auf und man will immer wissen, was als nächstes auf Flora zukommt und welche Geheimnisse noch gelüftet werden. Denn Floras Erblinie ist auch nicht ganz das, was sie zu sein scheint.

Es hat mir viel Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen, der Schreibstil ist sehr angenehm und ich bin schon ganz gespannt auf den nächsten Band. Den werde ich mir demnächst auf jeden Fall zulegen. Klare Leseempfehlung!