Rezension

Märchenonkel

Ich finde dich - Harlan Coben

Ich finde dich
von Harlan Coben

Bewertet mit 2.5 Sternen

Jake Fisher sucht seine große Liebe Natalie, die ihn vor sechs Jahren verlassen hat. Dabei hatte er ihr versprochen, genau das nicht zu tun. 

 

Eine Suche, die seine eigene Existenz für immer vernichtet. Und die ihn auf die Spur einer unglaublichen Wahrheit bringt...

Diesen Satz kann ich dick unterstreichen...vor allem das "unglaublich". Normalerweise bin ich ein Fan von Harlan Coben. Er schreibt Thriller so, wie sie für mich sein müssen: flüssige, nicht zu anstrengende Sprache, ich bin sofort im Geschehen, es entwickelt sich eine atemlose Achterbahnfahrt und das Ganze endet in einem spannenden Finale. Aber hier erweist sich die Achterbahnfahrt als sehr holprig und unglaubwürdig. Von Anfang an hat man die Ahnung, das Natalie untertauchen musste, und sämtliche Fakten werden auf rund 400 Seiten ausgebreitet. Dabei reiht Harlan Coben eine Unwahrscheinlichkeit an die nächste. Der Autor entpuppt sich diesmal als Märchenonkel. Jake Fisher kann alles, darf alles und wird natürlich nie zur Rechenschaft gezogen; wie Superman spaziert er durch gefährliche Situationen, nichts kann ihm etwas anhaben, weder die Mafia und ihre diversen Schläger, noch die unzähligen Pistolen, denen er sich im Laufe der Geschichte gegenübersieht.

Sorry, das war diesmal nichts mit Harlan Coben. Einen Stern gibts für den flüssigen Schreibstil, einen dafür, daß er es viel besser kann und einen halben für die Idee...und das ist sehr wohlwollend. Aber einen Ausrutscher darf ja jeder mal...