Märchenprinz Ahoi!
Bewertet mit 4 Sternen
"Vergib mir, Ellamara, oh weise, mystische Priesterin der Gefilde, und lass mich dir ein Ende schreiben, wie du es dir immer gewünscht hast."
Cinder & Ella - Kelly Oram
Cinder & Ella ist der erste Teil einer im September 2018 erschienenen Dilogie im One Verlag. Der Klappentext hat es mir schon immer ziemlich angetan. Als ich mir das Buch endlich zugelegt habe, musste ich es sofort lesen. Das Buch ist aus Cinders und Ellas Sicht im Präteritum geschrieben.
Handlung:
Die Bloggerin Ella hatte es im letzten Jahr nicht leicht: Sie verlor nicht nur ihre Mutter bei einem schweren Autounfall, sondern musste acht Monate lang unzählige OPs und Rehas über sich ergehen lassen. Zu allem Überfluss muss sie dann auch noch von Boston zu ihrem Vater und seiner neuen Familie nach Los Angeles ziehen! Da ist es kein Wunder, dass sie ihren Chatfreund und Schwarm Cinder etwas vernachlässigt hat. Doch da er vielleicht die einzige Möglichkeit ist, um aus dem Haus ihres Vaters auszuziehen und weil sie ihn außerdem schrecklich vermisst, beschließt sie, ihm wieder eine Nachricht zu schreiben. Was sie jedoch nicht weiß, ist, dass auch Cinder Gefühle für sie hegt. Noch weniger ahnt sie, dass er der beliebteste Schauspieler Hollywoods ist.
Protagonisten:
Ellamara Rodriguez ist kaputt. Das fällt sofort auf, wenn man den unbeschwerten Prolog vor dem Unfall mit den darauffolgenden Kapiteln vergleicht. Doch ich kann es ihr nicht verübeln, nach allem, was sie durchgemacht hat. Ihr Selbstbewusstsein ist nach dem Unfall ziemlich gesunken und auch ihr Umfeld macht es ihr nicht leicht, sich mit ihren Narben schön zu fühlen. Ella ist sehr auf sich selbst fixiert, was man beispielsweise daran merkt, dass sie sich keine Gedanken um die Gefühle der Menschen in ihrem Umfeld macht. Außerdem weint sie viel. Aber es ist unglaublich schön zu sehen, wie ihre Laune steigt, sobald sie sich mit Cinder austauscht. Er scheint immer das beste aus ihr hervorzuholen. Trotzdem finde ich Ella leider nicht sehr sympathisch. Sie hat mich ab und zu sehr genervt.
Brian Oliver, alias Cinder, ist der momentan angesagteste Schauspieler Hollywoods. Vor allem nachdem er die Rolle des Cinder in seinem und Ellas Lieblingsbuch "Der Druidenprinz" annimmt. Er kommt, soweit ich weiß, gut mit seinem Ruhm klar, aber darauf wird nicht viel eingegangen. Das Wichtigste auf der Welt für ihn ist Ella und das zeigt er auch, in dem er sie anflirtet und ärgert und das auf einer Weise, auf der man ihn nur lieben kann. Ella hat mir zwar nicht gut gefallen, doch dafür mochte ich Cinder umso mehr.
Cover:
Das Cover ist sehr hübsch gestaltet, jedoch erkenne ich keinen Zusammenhang zur Geschichte.
Inhalt + Schreibstil:
Der Klappentext klang schon sehr nach einer Fanfiction, doch das hat mich nicht gestört, weil ich Fanfictions auch gerne lese. Beim Lesen wurde diese Vermutung bestätigt. Damit ist nicht nur gemeint, dass sie eine "Normale" war und er ein Superstar - jedoch gab es einige Klischees, die man sehr oft in Fanfictions wiederfindet.
Die bösen Stiefschwestern.
Wegen des Aussehens fertig gemacht zu werden.
Größtenteils arrogante und versnobte Mitschüler, da sie in LA anderes gewöhnt sind als eine vernarbte Ella.
Das musste meiner Meinung nach nicht sein. Die Geschichte beinhaltet doch schon einen großen Konflikt und zwar Brians Berühmtheit. Leider wurde dieser Konflikt zu schnell abgearbeitet und ich hätte lieber mehr davon gehabt.
Was sehr störend war: Ich weiß ja, dass Ellas Schicksal sie ziemlich hart getroffen hat, aber sie weint mir viel zu oft.
Jedoch gab es auch einige positive Aspekte und die haben für mich überwogen.
Der erste positive Aspekt: CINDER! Cinder ist verrückt nach Ella und das zeigt er in so gut wie jedem Kapitel von ihm. Ich habe das geliebt! Man merkt sehr, dass Cinder ein Buchcharakter ist. Er handelt nur für Ella, ohne einen weiteren Gedanken an seine Aktionen und ihren Konsequenzen zu verschwenden. Aber genau für so einen Charakter schlägt mein Herz. Ich will keinen Charakter, der so logisch und stramm aufgebaut ist, dass er genauso in der Realität existieren könnte. Ich will einen Traumprinzen! Und das ist Cinder definitiv!
Zweiter positive Aspekt: Wie sich im Laufe des Buches Ellas soziales Umfeld entwickelt. Charaktere, die ich hasste, habe ich zum Schluss geliebt. Ihre neuen Freunde konnte ich auch sehr schnell in mein Herz schließen. Sie machen das Buch und vor allem Ella so viel lebendiger.
Dritter positive Aspekt: Die Liebesgeschichte zwischen Cinder und Ella ist einfach traumhaft. Wie sie sich gegenseitig ärgern. Ihre unermüdlichen Unterhaltungen über "Der Druidenprinz". Wie sie sich gegenseitig so glücklich machen, wie es kein anderer kann. So schön!
An dem Schreibstil habe ich nichts auszusetzen. Die Dialoge haben mir sehr gut gefallen! Außerdem kann man sich gut in Ella und Cinder einfühlen, und auch, wenn Ella mich mit ihrem Verhalten genervt hat, konnte ich sie immer nachvollziehen. Herausstechend fand ich den Schreibstil aber nicht.
Fazit:
Cinder & Ella ist ein märchenhaftes Buch mit einer tollen Lovestory und es ist es definitiv wert, gelesen zu werden. 4 von 5 Sternen!
Kommentare
laurawoods kommentierte am 02. Oktober 2024 um 03:27
What are your thoughts on Cinder’s portrayal as a dream prince who acts solely for Ella without considering the Slope Game consequences? Do you find this romantic or unrealistic?