Rezension

Märzgefallene

Märzgefallene - Volker Kutscher

Märzgefallene
von Volker Kutscher

Bewertet mit 3.5 Sternen

Dieses Buch ist der fünfte Teil einer Serie!

Seinen neuen Fall erbt Gereon Rath von einem ungeliebten Vorgesetzten, von Wilhelm Böhm, der sich unter dem neuen Nazi-Polizeipräsidenten ins politische Abseits manövriert hat: Ein Obdachloser ist erstochen am Nollendorfplatz gefunden worden. Dessen Vorgeschichte führt weit zurück in den Krieg, in den März 1917, als deutsche Soldaten während der "Operation Alberich" in Nordfrankreich verbrannte Erde hinterließen. Ungesühnte Morde, unterschlagene Goldbarren und eine perfide Sprengfalle, in die ein deutscher Hauptmann gerät, münden sechzehn Jahre später in eine Mordserie. Der Schlüssel zu alldem scheint der kurz vor der Veröffentlichung stehende Kriegsroman des Leutnants a. D. Achim Graf von Roddeck zu sein.

Die vorigen Bücher um Kommissar  Gereon Rath sind mir nicht bekannt, ich habe ‘Märzgefallene‘ ohne Vorkenntnisse über die Serie gelesen. Dennoch habe ich nicht das Gefühl gehabt, durch die mir fehlenden Vorinformationen der anderen Bücher, etwas grundlegend Wichtiges für die Zusammenhänge im jetzigen Werk verpasst zu haben. Im Gegenteil: die Charaktere waren auch ohne Vorkenntnisse gut einzuordnen und ''in Schubladen zu stecken''.
Volker Kutscher hat einen Schreibstil gewählt, der gut und leicht zu lesen ist. Die Charaktere wirken allesamt sehr lebendig und vielschichtig, sie sind gut durchdacht und haben Persönlichkeit. Der Spannungsbogen des Buches geht oft steil bergauf, um dann wieder fast an den Nullpunkt zu gelangen. Kurz gesagt: Das Handlung ist stellenweise sehr spannend und fließend, an anderer Stelle kommt sie nicht recht zugange und ist zäh.
Die geschichtlichen Hintergründe finde ich gut wiedergegeben, leider waren die politischen Verstrickungen in den Mordfall zu gewollt, sodass ich nicht wirklich überzeugt werden konnte.