Rezension

Mäßig phantasiereich.

Der Spalt - Peter Clines

Der Spalt
von Peter Clines

Bewertet mit 2 Sternen

Oh, im Vorbeihuschen habe ich gesehen, dass die zwei anderen momentan eingestellten Rezensionen fünf Punkte vergeben haben. Diese Rezis lese ich nachher. Ich finde, es ist ein Buch, das man nicht verbrennen muss, aber lesen muss man es auch nicht. Verfilmt wird es viel besser funktionieren.

Einem Unternehmen ist es gelungen, ein Portal zu schaffen, das sogenannte Albuquerque-Portal, das Lebewesen und Dinge teleportieren kann. Weil das Projekt einerseits von der Regierung gesponsert werden möchte, andererseits aber aus Angst vor Industriespionage seine Forschungsergebnisse nicht frei zur Verfügung stellt, muss es andere Wege geben, das Unternehmen auf Seriösität zu prüfen und so bittet der für das Projekt Verantwortliche, seinen Geniefreund Mike Erikson, sich das Ganze anzugucken. Mike ist ein Genie, momentan zwar bloß als Lehrer unterwegs, hat er einen IQ von mehr als 180 und ein fotografisches Gedächtnis.

Mike ist also der Held und der Autor hat ihm mit dem fotografischen Gedächtnis ein nettes Kennzeichen und Heldenwerkzeug angezogen. Allerdings ist die Beschreibung, wie das fotografische Gedächtnis funktioniert, Mike „versammelt seine mentalen Ameisen“, die ihm jede gewünschte Erinnerung zutragen, erstens simpel und bei diversen (gefühlt) tausend Wiederholungen eher lächerlich. Ansonsten hat man in dem Roman das normale Ungeheuer-aus-dem-All-Szenario, das man auch in Horror-SF-Filmen häufig hat. Die Personenzeichnungen sind soweit ausgezogen, wie der Plot es verlangt, durchweg nicht faszinierend.

Die erste Szene des Buches ist spektakulär, als ein Mann, der durch das Portal geht, nicht in seinem Haus landet, sondern, wer weiß wo, und dort eine Frau vorfindet, die nicht seine ist, sonst aber alles identisch ist wie in seinem Zuhause, diese Handlungsspur wird vom Autor aber nicht ausgebaut. Die Ungeheuer werden irgendwann besiegt, klaro.

Fazit: Ich habe bedeutend mehr Fantasie erwartet.

Kategorie: SF-Horror
Verlag: Heyne, 2015

Kommentare

Sursulapitschi kommentierte am 10. Juli 2017 um 12:16

Mike „versammelt seine mentalen Ameisen“, ernsthaft? Ok, das Buch brauche ich nicht, aber die Rezi macht Spaß! :-)

sphere kommentierte am 10. Juli 2017 um 12:37

Bei Teleportation fällt mir auf Anhieb Transport ein, davon gibt es 3 Teile (den dritten lese ich im Urlaub). Sehr gute, gelungene SF.

LySch kommentierte am 10. Juli 2017 um 16:39

Schade, schade, Wanda! Deine Begeisterung vom Anfang klang auf LB total vielversprechend...

wandagreen kommentierte am 10. Juli 2017 um 18:09

Das war das erste Kapitel!

Buchliese kommentierte am 10. Juli 2017 um 16:42

Ich bin ja für jede Warnung dankbar! *kratzfuß*