Rezension

mäßige Umsetzung, trotz ansprechender Story mit wertvoller Botschaft

Dieser eine Augenblick - Renée Carlino

Dieser eine Augenblick
von Renee Carlino

Bewertet mit 3 Sternen

In „Dieser eine Augenblick“ erzählt Renée Carlino eine bewegende Geschichte über Liebe, Sehnsucht, Verbundenheit, Hoffnung und Schmerz.

 

Mit seinem wunderschönen Cover,

und dem wirklich interessant klingenden Klappentext, weckte

die Geschichte von Charlotte und Adam meine Neugierde.

Ich habe eine packende Lovestory erwartet.

 

Charlotte begegnet Adam, als sie ihre leicht angetrunkene Freundin nach einem gemeinsamen Ausgehabend nach Hause bringt.

Seine lebensfrohe Art und sein charmantes Auftreten

hinterlassen bei ihr bleibenden Eindruck.

Obwohl ihre Begegnung zunächst nur flüchtig zu sein schien,

verbringen Charlotte und Adam den restlichen Abend und die Nacht zusammen.

In seinen Armen wagt sich Charlotte von der Liebe,

und gemeinsamen Glück zu träumen.

Am Morgen der Schock:

völlig wesensverändert setzt Adam sie vor die Tür.

Danach scheint er wie vom Erdboden verschluckt.

Es vergehen Tage und Monate,

in denen Charlotte zwar beginnt ihr Leben weiterzuleben, doch Adam nie vergisst.

Das Schicksal führt sie auch wieder zusammen …

nur die Umstände sind vollkommen andere ...

 

Den Einstieg in die Geschichte von Adam und Charlotte

empfand ich etwas schwierig.

Charlotte erzählt sehr ausschweifend,

und so braucht es auch seine Zeit, bis die Geschichte etwas in Gang kommt.

Da sie selbst sehr sprunghaft ist, wirkt sich das auch auf den Erzählstil aus.

Der Schreibstil ist allerdings sehr flüssig und locker,

wodurch man aber gut in die Geschichte eintauchen kann.

 

Charlotte ist eine junge Frau,

die nicht so richtig weiß, was sie vom Leben will.

Sie probiert viel aus,

sowohl bei der Wahl ihrer Partner als auch im Job.

Durch das flatterhafte Auftreten konnte ich Charlottes Handeln nicht immer nachvollziehen.

Einerseits macht es sie interessant,

andererseits lässt es sie auch unglaublich töricht wirken.

Das konnte im Verlauf ja nur besser werden …

 

Bei ihrer ersten Begegnung wirkte Adam sehr nett.

Er ist ein passionierter Künstler.

Irgendwie war er aber auch sehr launenhaft,

sehr vergesslich und dadurch mysteriös.

Er gab mir Rätsel auf,

bei denen eine ganz gewisse Seite in mir

schon Hinweise deutete …

Im späteren Verlauf habe ich Adam als resigniert,

weltgewandt und bezaubernd wahrgenommen.

 

Bis zu einem gewissen Grad, fand ich, die Geschichte wirklich schön.

Sie erzählt von Liebe, Verbundenheit, Hingabe, Freundschaft,

Zusammenhalt und Verlust,

und steht unter dem Motto: Carpe Diem!

 

Allerdings, fand ich sie auch zu kurzweilig.

Das Emotionale blieb bei mir dadurch leider auf der Strecke.

Mein Leserherz schlägt für diese zweitrangige Liebesgeschichte im Innern.

Beim Lesen fühlte es sich zeitweise so an, als hätte ich Teufelchen und Engelchen auf meiner Schulter zu sitzen.

Das eigentlich nur, weil es da diese große Lücke von der ersten Begegnung bis zum Wiedersehen gibt …

und ich daher die Gefühle zwischen Adam und Charlotte nicht nachvollziehen konnte.

 

Trotzdem finde ich die Botschaft, die vermittelt wird, sehr schön.

Und bis auf ein paar Familienangelegenheiten auch,

wie die Charaktere sich untereinander verhalten … mit Respekt und Verständnis.

 

An sich, empfand ich die Geschichte als ansprechend,

hätte mir nur viel mehr Tiefe und Gefühl gewünscht.

Das Angenehme war die Leichtigkeit, mit der man trotz der Schwere des Themas

und der eher übereifrigen Abarbeitung dessen,

durch die Geschichte fliegt, die eben doch auch ein bisschen Hoffen und Träumen ließ.

 

Von mir gibt es 3 von 5 Sterne.

 

Ich bedanke mich bei Lübbe für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars

und die damit gekoppelte Leserunde auf Lovelybooks!