Rezension

mäßiger erster Band

Eine unbeliebte Frau - Nele Neuhaus

Eine unbeliebte Frau
von Nele Neuhaus

Bewertet mit 4 Sternen

Ein Frankfurter Oberstaatsanwalt, der Selbstmord begangen hat. Eine attraktive junge Frau, deren Tod nur auf den ersten Blick nach Selbstmord aussieht. Ein Reiterhof und eine Tierklinik voller Menschen, von denen einer verdächtiger ist als der andere - und von denen wesentlich mehr richtig vielen Dreck am Stecken haben, als man vermutet hätte. Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein sind in diesem Fall nicht zu beneiden, denn die Suche nach dem Täter oder der Täterin offenbart ständig neue Verbrechen.

Hmm, was soll ich zu diesem Krimi sagen? Er liest sich flüssig, hat spannende Momente, aber insgesamt kann man ihn auch als "Angsthase" wie ich noch gut im Bett lesen. Allerdings hatte ich ein ganz großes Problem beim Lesen: Ich wurde irgendwann mit der Masse an Menschen, die vorkamen, nicht mehr fertig. Irgendwann hatte man die allerwichtigsten Personen im Hinterkopf, aber bei vielen anderen kam immer erst im Gespräch/Verlauf der Handlung der aha-Effekt, mit wem man es gerade zu tun hat. Manchmal konnte das schon sehr anstrengend sein.

Dass die Ermittlungen immer wieder in Sackgassen feststeckten und die Ermittler oft nur noch durch Befragungen weiter kamen, fand ich jetzt nicht so störend. Dass ich bis zum Ende nicht wusste, wer der Täter war, fand ich eher ziemlich gut. Aber dass am Ende noch ein paar Fragen unklar waren bzw. ein paar Sachverhalten offen blieben, ist unbefriedigend. Wobei ich noch die Hoffnung habe, dass diese in Band 2 oder 3 geklärt werden.

Fazit: Ein durchaus solider Beginn der Reihe, der aber noch seine Schwächen hat. Da ich Band 4 und 5 bereits kenne kann ich nur sagen: Es wird besser!

Reihenfolge:
1. Eine unbeliebte Frau
2. Mordsfreunde
3. Tiefe Wunden
4. Schneewittchen muss sterben
5. Wer Wind sät
6. Böser Wolf

Kommentare

Pittchen kommentierte am 23. Oktober 2013 um 19:44

Für einen Debutroman fand ich die Geschichte schon klug durchdacht. Und dass ein paar Personen auch in den Folgeromanen am Rande "mitspielen" finde ich gut.

Ich habe mir aus gutem Grund schon vor Jahren angewöhnt, die Haupt- und Nebenakteure zu notieren, mit Namen und dem Bezug zum Geschehen, sodass ich im Zweifel nur einen Blick darauf werfen muss.

Das erwies sich im Band sechs als gut, da ein Geschehen aus Band eins aus bestimmten Gründen erwähnt wird. So sagten mir die genannten Namen zuerst nichts, aber ich konnte nachschauen.