Rezension

Magerwahn und Gruppenzwang

750 Gramm pro Woche - Renate Kaiser

750 Gramm pro Woche
von Renate Kaiser

"750 Gramm pro Woche" von Renate Kaiser ist ihr zweites Jugendbuch und beschäftigt sich mit den leider immer wieder aktuellen Themen Gruppenzwang und Magerwahn/Magersucht.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und leicht zu lesen. Die Geschichte fließt nur so vor sich hin, so dass es einem schwer fällt das Buch wieder aus der Hand zu legen.
Frau Kaiser erzählt die Geschichte aus Tabeas Sichtweise, dies lässt uns schnell eine Verbindung zu ihr aufbauen und uns mitfühlen. Wir haben teil an der Aufregung vor ihrem ersten Schultag an der neuen Schule, an der Angst ausgegrenzt zu werden und auch an ihrer Wut auf ihre Familie, die sie nicht zu verstehen scheint.
Sie beneidet ihren Bruder, der so überhaupt keine Probleme hat sich einzufinden und direkt begeistert von seinem ersten Schultag nach Hause kommt.

Tabea macht eine gefährliche Kehrtwendung um von Aurelia und ihrer Clique anerkannt zu werden. Sie verbiegt sich, sie verleugnet sogar den einzigen Menschen, der ihr offen und freundlich entgegen getreten ist: Niklas.
Aurelia und ihre Freundinnen haben einen Club ins Leben gerufen, den Loose-Weight-Club. Ihr Ziel ist Size Zero. Jede Woche müssen die Mädchen ein bestimmtes Gewicht verlieren und als Tabea ihr wöchentliches Ziel nicht erreicht, zeigen die Mädchen ihr wahres Gesicht....

Magerwahn, Magersucht und Gruppenzwang leider alles immer noch aktuelle Themen in unserer Gesellschaft und vor allen Dingen bei jungen Mädchen. Mit allen Mitteln wollen sie schön und schlank werden und riskieren damit oftmals ihre Gesundheit, wenn nicht sogar ihr Leben.

Auf dem Cover sehen wir Tabea in Unterwäsche auf der Waage stehen. Auf der anderen Seite sitzt Niklas, er wirkt abwesend.

"750 Gramm pro Woche" ist ein aufklärendes und aufrüttelndes Buch für junge Mädchen. Unbedingt lesen!