Rezension

Magie und Mystik, vermischt mit Historik

Maresi - Maria Turtschaninoff

Maresi
von Maria Turtschaninoff

Bewertet mit 4 Sternen

Maresi findet zusammen mit anderen jungen Mädchen und Frauen Zuflucht in einem Kloster auf einer abgelegenen Insel. In einer Welt, in der Frauen wenig bis keine Rechte haben, versuchen sie sich dort ein Leben in Frieden aufzubauen. Viele von ihnen entgehen damit Armut und Hunger, Gewalt und Unterdrückung. Hier wird ihnen der Glauben näher gebracht, sie dürfen lernen, schließen neue Freundschaften und finden eine Familie und eine Heimat. Doch diese Idylle wird bedroht, als Jai auf die Insel kommt, denn schon bald holt ihre Vergangenheit sie ein. Um das zu schützen, was ihr lieb ist, muss Maresi über sich selber hinaus wachsen.

Anfangs plätschert die Handlung ruhig vor sich hin. Maresi schreibt die Ereignisse nach Jais Ankunft in einer Art Chronik nieder, damit sie nicht in Vergessenheit geraten. Sie berichtet vom Leben auf der Insel, von Glaubensritualen und der täglichen Arbeit. Sie freundet sich mit Jai an. Nach und nach erfährt der Leser einiges über die Vorgeschichte beider Mädchen. Obwohl man meinen könnte, dass die Schilderung des Alltags nicht besonders interessant ist, trifft genau das Gegenteil zu. Durch diesen langsamen Spannungsaufbau kann man die Protagonistin und ihre Welt wirklich gut kennen- und lieben lernen. Sie ist klug, neugierig und ihren Mitmenschen gegenüber stets hilfsbereit und aufopferungsvoll. Die Insel und die Gemeinschaft der Frauen wird sehr malerisch skizziert, so dass man sich Umgebung und Personen gut vorstellen kann. Mit der Zeit überschlagen sich die Ereignisse und zum Ende hin wird es nochmal richtig atemraubend.

Die Geschichte besticht durch Magie und Mystik, vermischt mit Historik, einer starken Protagonistin und einem Szenario, das mich sehr an eine Sage oder Legende erinnert.