Magiekuss
Bewertet mit 4 Sternen
In Simta ist Magie verboten, deshalb leben Matilde, Sayer und Aesa gefährlich. Tagsüber sind sie die wohlbehüteten Töchter und Mündel einflussreicher Familien, nachts jedoch ... arbeiten sie als Nightbirds. Sie verkaufen ihre in ihnen schlummernde Magie mit einem Kuss. Doch als der Einfluss religiöser Fanatiker und machthungriger Politiker größer wird und die Mädchen auch nicht immer so diskret sind, wie es ihnen eingebläut wird, kommt es zu einer Katastrophe. Die Fanatiker eröffnen die Jagd auf sie, während einige Politiker sie nur unter der Bedingung beschützen wollen, dass sie ihnen zu Diensten stehen. Doch die Nightbirds - und viele weitere Mädchen und Frauen aus allen Gesellschaftsschichten - erkennen nach und nach ihre wahre Stärke und Macht; aber wenn man Menschen hat, die man liebt, ist man immer erpressbar.
Es hat eine Weile gedauert, bis ich in dem Buch drin war, denn anfangs ging mir genau das gegen den Strich, was Matildes Tränkefreund anprangert: Dass sie ihre Gabe nur den Reichen schenken und sich damit quasi prostituieren. Doch schnell entwickeln sich alle drei Mädchen, die wirklich sehr unterschiedliche Charaktere haben, weiter und ich finde es mega, wie sehr die Gier, der Fanatismus und der Machtwillen der meist männlichen Gegenspieler hier herausgearbeitet wird und das Buch damit ab einem gewissen Punkt nicht nur sehr spannend wird, sondern regelrecht feministisch. Der Zusammenhalt, der zwischen den Frauen und Mädchen entsteht, ihr Mut, die Freundschaft/Liebe zwischen ihnen hat mich beeindruckt. Gut gefiel mir auch, dass die Männer, die ihnen halfen, es aus Freundschaft heraus und der richtigen Einstellung zum Leben taten, nicht, weil sie die Jungfrauen in Not waren, die ohne ihre Männer aufgeschmissen wären. Alles in allem ein wirklich spannendes Konzept; mal sehen, ob der zweite Band da mithalten kann.