Rezension

Magisch!

Magonia - M. D. Headley

Magonia
von M. D. Headley

Bewertet mit 4.5 Sternen

Titel: Magonia
Autor: Maria D. Headley
Verlag: Heyne fliegt
Übersetzer: Julia Walther
Format: Hardcover
Seitenanzahl: 386 Seiten
Preis: [D] 16,99 €, [A] 17,50 €
Leseempfehlung: Ab 14 Jahren
Teil 1 von mindestens 2
 

Ich danke dem Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar!

Klappentext

Seit sie klein ist, leidet Aza an einer seltsamen Lungenkrankheit, die ihr ein normales Leben unmöglich macht. Als sie eines Tages ein Schiff hoch oben in den Wolken erspäht, schiebt sie das Phänomen auf ihre akute Atemnot. Bis jemand auf dem Schiff ihren Namen ruft … Nur ein Mensch glaubt ihr diese Geschichte: ihr bester Freund Jason, der immer für sie da war, den sie vielleicht sogar liebt. Aber gerade als sie versucht, sich über die neuen, aufregenden Gefühle zu Jason klarzuwerden, überstürzen sich die Ereignisse. Aza meint zu ersticken – und findet sich plötzlich in Magonia wieder zu Bewusstsein, dem Reich über den Wolken. Das erste Mal in ihrem Leben kann sie richtig atmen, sie fühlt sich stark wie nie zuvor und – sie ist magisch begabt. In dem heraufziehenden Kampf zwischen Magonia und Azas alter Heimat, der Erde, liegt das Schicksal aller mit einem Mal in Azas Händen …

Meine Meinung

Wow. Das war meine erste Reaktion, als ich das Buch beendet habe. Noch nie habe ich ein ähnliches Buch gelesen. Aber fangen wir nochmal von vorne an. Ich glaube, ich habe schon einmal erwähnt, dass ich keine Bücher über kranke Menschen lesen kann (mag). Aber hier hat mich der Klappentext doch sehr neugierig gemacht. Und ja, das Cover ist einfach wunderschön! Also habe ich es doch angefragt und auch netterweise zugeschickt bekommen. Und da wusste ich noch nicht, was genau mich erwarten wird. Die ersten ca. 100 Seiten haben mich emotional sehr mitgenommen. Das sieht man auch ganz gut an meinen Klebezettelchen.

In diesem Teil steht noch Azas Krankheit im Vordergrund. Aza kann sehr schlecht atmen. Und kein Arzt kann genau sagen, woran es liegt. Sie haben ihr kein langes Leben prognostiziert, die Krankheit nach ihr benannt. Der erste Teil ist somit eher düster angehaucht, aber wird aufgeheitert durch Azas Gedanken. Wir leiden mit ihrer Familie und wir fahren mit ihr ins Krankenhaus. Aza kommt so gut, wie es geht, mit ihrer Krankheit zurecht. Ich liebe ihre Art und Humor. Sie ist anders und das mag ich. Ihr bester Freund Jason ist das auch. Das Buch ist aus ihren beiden Sichten, jeweils aus der Ich-Perspektive, geschrieben. Er ist ein Nerd, liebt Pi, Mythen und kennt sich sehr gut mit dem Internet aus. Und er hat ein Krokodilskostüm, was echt cool ist. Er steht ihr zur Seite. Immer. Beide Figuren sind mir sehr sympathisch und ich habe sie gleich in mein Herz geschlossen.

„Abgesehen davon bin ich Aza-die-Freak-Show. Ich bin die Weltausstellung, die Expo.“ S. 14.

Aber dann sieht Aza ein Schiff im Himmel, hört jemanden ihren Namen rufen. Und alle denken, es läge an ihren Medikamenten, sie halluziniere. Jason erzählt ihr dann vom dem Mythos von Magonia. Und dort findet sie sich plötzlich wieder. Sehr interessant fand ich, wie sich ihr Charakter dort verändert. Sie nimmt ihre wahre Gestalt an, ist in ihrer wirklichen Welt,  sie kann atmen! Aber fühlt sich auch dort als Außenseiter, vermisst ihre Familie und Jason.

Und dann beginnt der fantastische Teil im Buch. Ich habe noch nie etwas ähnliches gelesen. Ich war überwältigt von diesem Weltenaufbau. Wolkenschiffe, Gewitterhaie, wunderbare Herzensvögel. Besonders die Sturmwale haben mir es angetan. Schiffe und Städte in den Wolken. Habt ihr zuvor jemals von so etwas gehört? Ich nicht. Aber mir gefällt es richtig gut. Ich liebe diese Welt! Sie ist so besonders.

„Das ist nur Himmel. Ein riesiger Himmel. Und er ist voller Schiffe.“ S. 131

Leider hatte ich zunächst etwas Probleme mit dem Fantasy-Part. Die Welt ist so fantastisch und magisch, ich habe mir aber schwer getan, mir das alles genau vorzustellen. Auch habe ich die Magie nicht ganz verstanden. Sie ist so außergewöhnlich, dass ich mir ein paar nähere Beschreibungen gewünscht hätte. Manchmal war ich etwas verwirrt, da die Wesen so unterschiedlich sind und nicht ganz genau beschrieben wurden. Der Schreibstil ist wirklich gut zu lesen, hätte aber etwas meiner Meinung nach etwas bildlicher sein können. Gerne hätte ich auch mehr über Magonia, der Gesellschaft und den Zusammenhängen erfahren. Mit den Charakteren auf dem Schiff konnte ich nicht so viel anfangen, wie mit Aza und Jason. Aber es gibt ja noch einen zweiten Teil und hoffentlich wird dort näher darauf eingegangen.

„Ich versuche, die Puzzleteile dazu zu bringen, einen Sinn zu ergeben.“ S. 99

Die Geschichte ist wirklich spannend. Denn die Himmelbewohner haben einen Plan. Und brauchen Aza, um ihn auszuführen. Nur sie kann alle retten. Sie hat die größte Mach. Es passieren auch Dinge, mit denen ich so nicht gerechnet hatte. Ich wurde überrascht.
Ich musste weinen und lachen. Das Buch ist voller Emotionen und Magie. Besonders der Anfang und das Ende haben mich sehr mitgenommen. Ich freue mich jedenfalls auf den zweiten Teil und hoffe, dass dort dann alles einen Sinn macht. Denn einige Fragen bleiben offen.

Ich denke jedenfalls, dass nicht jeder dieses Buch mögen wird. Es ist wirklich sehr außergewöhnlich. Magonia ist etwas verrückt, ganz anders, als die meisten Fantasywelten, über die ich gelesen habe. Aber ich mochte es.

Fazit

Magonia ist ein ganz wunderbares Buch mit einem fantastischen Weltenbau. Es ist voller Magie und einfach außergewöhnlich. Es hat mich mit einer sehr originellen Idee und wunderbaren Charakteren überzeugt und verzaubert. Manchmal hatte ich jedoch Probleme, mir alles genau vorzustellen.

https://sternenbrise.wordpress.com/2017/04/19/rezension-magonia-maria-d-...