Rezension

Magisch, romantisch, geheimnisvoll, bittersüß...

Die Mondscheinbäckerin - Sarah Addison Allen

Die Mondscheinbäckerin
von Sarah Addison Allen

Bewertet mit 4 Sternen

INHALT:

Nach dem Tod ihrer Mutter zieht die 17jährige Emily in deren kleine Heimatstadt Mullaby. In der fremden Stadt erwartet sie ihr Großvater von dessen Existenz sie bisher nicht einmal etwas wusste. Doch das ist erst der Anfang von Vielem von dem Emily bisher nichts wusste: Von Irrlichtern die durch Wälder streifen, Tapeten die sich je nach Laune des Zimmerbewohners verändern, Julia Winterson ihrer Nachbarin, die Kuchen backt, die geliebte Menschen anlocken können und dem Jungen Win Coffey mit dem sie bald mehr als nur Freundschaft verbindet. Doch Emily muss feststellen, dass ihre Mutter noch ein weiteres Geheimnis vor ihr hatte, dass ihre Sicht auf die Dinge und Menschen um sie herum unwiederbringlich verändern wird…

 

EIGENE MEINUNG:

Ich hatte vor diesem Buch bereits „Der geheime Garten“ von Sarah Addison Allen gelesen und dieses Buch hatte mich genau zum richtigen Moment gefunden und begeistert, also ist auch „Die Mondscheinbäckerin“ bei mir eingezogen. Das Cover wirkt auf mich sehr ruhig in einem schönen Farbton und passend zum Titel, allerdings nach dem Lesen weniger passend zur Geschichte. Noch extremer ist das Ganze in Bezug auf den Titel, da er sich nicht auf Emily bezieht, auf die im Kappentext das Hauptaugenmerk liegt, sondern um Julia Winterson.

Die Geschichte an sich habe ich gerne gelesen und sie hat für mich gut in die Vorweihnachtszeit gepasst, auch wenn man sie zu jeder anderen Jahreszeit lesen kann. Mit Emily konnte ich mich gut identifizieren, wesentlich mehr jedoch mit Julia, was aber auch einfach am Alter der Protagonisten liegen kann. Emily ist ein junges Mädchen, während Julia bereits eine erwachsene Frau ist. Die Geschichten der beiden fließen für mich innerhalb des Buches sehr schön ineinander und bereichern das Ganze durch die Perspektivwechsel. Für mich hat das Buch sehr viel Gefühl und ich habe dies als sehr realistisch empfunden, z. B. wie es Emily geht, als sie zu einem komplett fremden Opa zieht. Schön war es im Buch auch, dass man zum Schluss über jeden Protagonisten etwas erfahren hatte und alles ein Gesamtbild ergibt. Bei beiden Frauen spielt im Buch die Liebe eine Rolle, die jedoch durch Ereignisse in der Vergangenheit geprägt sind. Es sind feine fantastische Ansätze in der Geschichte zu erkennen und ein winziges bisschen Erotik bei Julia, aber genauso nachdenkliche, bittersüße Momente, die einem zeigen, dass das Leben nicht immer geradlinig und gerecht verläuft. In dieser Geschichte findet man hinter jedem Charakter so vieles, was man auf den ersten Blick dort nicht vermutet hätte. Der ganze Ort und seine Bewohner sind sehr stimmig beschrieben und die magischen Eigenheiten machen ihn zu etwas ganz besonderem! Die Geheimnisse, die fühlbar in der Luft schweben entdeckt man zusammen mit den Protagonisten bzw. während diese sich damit auseinander setzen und hier hat man das Gefühl, dass es für alles die richtige Zeit gibt.

Das Ende des Buches hat mich persönlich überrascht, allerdings positiv, weil meine Erwartung auch etwas zu viel des Guten gewesen wäre. Es bleibt auch Platz für die eigene Fantasie.

 

FAZIT:

Eine ruhige Geschichte mit feinen magischen, erotischen, nachdenklichen Elementen, über zwei junge Frauen in verschiedenen Lebensabschnitten, die sich mit der Vergangenheit, der Gegenwart und ihrer Zukunft auseinander setzen müssen. Ein schöner Roman für Zwischendurch!