Rezension

Magische Eiswelt

Die Eisbaronin - Nicole C. Vosseler

Die Eisbaronin
von Nicole C. Vosseler

Bewertet mit 4 Sternen

Abwechslungsreich, poetisch, magisch

Grischa hält es bei seinem Vater und seinen Brüdern in Russland einfach nicht mehr länger aus. Eines Nachts flieht er und bemerkt dabei nicht, dass seine kleine Schwester Katya ihm heimlich folgt.

Denn Katya kann nicht ohne Grischa sein und wenn Grischa ehrlich mir sich selbst ist, kann auch er nicht ohne Katya sein. Also machen sich die Beiden auf, träumen von einem besseren Leben und versuchen ihr Möglichstes, damit es nicht nur bei einem Traum bleibt.

 

Wie schon der Klappentext verrät, beginnt die Geschichte im eiskalten Russland. Katya ist zu Beginn der Erzählung zwar erst neun Jahre alt, aber man merkt gleich dass sie etwas ganz besonderes ist. Sie ist fasziniert von Eis und Kälte und behauptet sogar, das Eis "singen" zu hören. Sie braucht es nur anzusehen, schon weiß sie wie es beschaffen ist.

Wenn es um die Figuren geht, merkt man dass dies der erste Teil einer Reihe ist. Die Autorin nimmt sich nämlich Zeit ihren Figuren Leben einzuhauchen. Nach und nach entdeckt man immerzu neue Facetten in den Charakteren.

 

Natürlich spielt das Eis in diesem Buch eine große Rolle. Wenn die Autorin es beschreibt, bekommt die Geschichte eine gehörige Portion Poesie verpasst. Man glaubt gar nicht wie unterschiedlich Eis sein kann. Katyas liebste Welt ist die aus Eis, dann wird alles um sie herum magisch, ob das Eis geheimnisvoll glitzert oder es gefährlich knirscht und kracht. Es macht Spaß darüber zu lesen und wird dabei selbst ganz verzaubert.

 

Ihr Bruder Grischa bringt Abwechslung in die Geschichte. Er ist fest entschlossen das Beste aus seinem Leben zu machen und um Geld zu verdienen gerät er in so manches Abenteuer.

In Liebesdingen aber will er sich nicht festlegen.

Das ist vielleicht der einzige Punkt der mich gestört hat: In Sachen Liebe geht es bei allen Protagonisten ziemlich Auf und Ab. Überhaupt nimmt dieser Aspekt der Geschichte sehr großen Raum ein.

Dabei würde ich viel lieber noch mehr über die Orte lesen die Katya und Grischa im Laufe des Romans entdecken.

Das ist sowieso das Tollste an dem Buch. Nie ist man zu lange an einem Ort, immer gibt es Neues zu entdecken. Ob es jetzt das geschäftige Durcheinander am Hafen ist, die Gerüche und Farben auf indischen Märkten oder die frostige Eislandschaft Norwegens. Katya und Grischa kommen schwer rum.

 

Das Buch endet so, dass man ungeduldig auf den zweiten Band wird. Leider dauert es noch etwas bis es weitergeht, aber ich freue mich schon darauf.