Rezension

Magische Elfenwelt

Keeper of the Lost Cities - Der Aufbruch (Keeper of the Lost Cities 1) -

Keeper of the Lost Cities - Der Aufbruch (Keeper of the Lost Cities 1)
von Shannon Messenger

Bewertet mit 3 Sternen

In “Keeper of the Lost Cities“ geht es um die zwölfjährige Sophie, deren Leben völlig über den Haufen geworfen wird, als sie den Elfen Fitz trifft, der ihr offenbart, dass sie aus einer anderen Welt stammt und ihr bisheriges Leben einer Lüge gleicht. Sie muss herausfinden, welches Geheimnis sich dahinter verbirgt und warum sie unter Menschen aufgewachsen ist. 

Sophie besitzt viele Begabungen. Neben einem fotografischen Gedächtnis, mit dem sie spielend leicht die Schule meistert, kann sie als Telepathin hören, was andere (wirklich) denken. Als Freak und Streber bei den Menschen, eröffnet sich Sophie eine völlig neue Welt bei den Elfen. Dort ist sie die Ahnungslose und muss sich zum ersten Mal anstrengen, um mit den anderen mithalten zu können. Trotz aller Furcht und Verwirrung, bauen sich erste Freundschaften und Verstrickungen auf und sie taucht in ihr großes magische Abenteuer ein.  

Die Autorin Shannon Messenger nimmt sich im ersten Band die Zeit, ihre Leser in die komplett neue talentbasierte Welt von Elfen einzuführen, während es noch weitere gibt, die in Lumenaria alle aufeinander treffen. Man lernt nach und nach die Charaktere kennen und wird mit den Gesetzen, magischen Fähigkeiten wie Lichtsprünge, und skurrilen Eigenheiten dieser Welt vertraut. Mir haben die vielen kreativen Einfälle gefallen und das wertebasierte Elfenvolk, dass eine völlig andere Form der Gesellschaft etabliert hat. Es gibt immer wieder Hinweise, die schon erahnen lassen, dass es noch einige Geheimnisse gibt, die gelüftet werden - das lädt zum Weiterlesen ein. 
Da ich im Klappentext gelesen habe, dass Sophie Gedanken lesen kann, hatte ich mir diesbezüglich mehr erhofft. Hier wurde meiner Meinung nach Potential verschenkt - oder wird auf die zahlreichen weiteren Bände verteilt. Einige Charaktere sorgen für lockere Stimmung, aber mehr Situationshumor hätte mir, bei der Ernsthaftigkeit der Elfen, besser gefallen. Ich hatte auch den Eindruck, dass Shannon Messenger sich nicht mit Nebensächlichkeiten und allzu bildhafter Sprache aufhalten wollte, um die Zielgruppe nicht zu langweilen. Dadurch hat mir der Ausbau der Charaktere gefehlt und ich tat mich etwas schwer, in diese Welt einzutauchen. Die erste Hälfte des Buches konnte mich nicht so richtig überzeugen, während die letzten 200 Seiten mehr Vielfalt boten und sich dem vielversprechenden Prolog angenähert haben. Mit der Zeit nimmt die Geschichte an Fahrt auf und Sophie muss sich einer Reihe schwieriger Herausforderungen stellen, während die Dynamiken zwischen den Charakteren immer interessanter werden. Als weibliche Heldin des Romans ist Sophie tapfer, selbstlos und aufrichtig - irgendwie zu rund, mal abgesehen davon, dass sie bei Nervosität ihre Wimpern zupft. 

Fazit: Ein Elfen-Roman mit viel Magie, Geheimniskrämerei, vielfältigen Charakteren und vielversprechender Story, der viele Fantasy-Fans beglücken wird, mich aber nur teilweise mitreißen konnte. Für die elfjährige+ Zielgruppe ein magischer Auftakt über eine Außenseiterin mit schicksalhafter Bestimmung, was ein bisschen an Harry Potter erinnert und sich ebenfalls über mehrere Bände erstreckt.