Rezension

Magische Fantasywelt

Kristallblau - Magisches Blut - Amy Ewing

Kristallblau - Magisches Blut
von Amy Ewing

Inhalt: Über dem Himmel wohnen die Cerulean in einer wunderschönen Stadt. Ihr Blut ist magisch und alles ist voll von Frieden und Harmonie. Als die neugierige und aufgeweckte Sera auserwählt wird, sich für ihr Volk zu opfern, fügt sich das Mädchen in ihr Schicksal. Jedoch stirbt sie nicht, sondern landet in einer ihr völlig fremden Welt, die ihr bislang unbekannte Gefahren bereithält.

Meinung: „Kristallblau – magisches Blut“ ist der erste Band einer neuen Reihe von Amy Ewing, der Autorin der „Das Juwel“-Reihe.
Hier hat sie eine komplexe Fantasywelt geschaffen, die andersartig und doch irgendwie vertraut erscheint.
Da sind zum einen die Cerulean, die in einer Stadt über dem Himmel wohnen. Hier gibt es keinen Hass und alles ist friedlich. Geheiratet wird immer zu dritt und die Zeiten für Hochzeiten und Geburten werden von Mutter Sonne bestimmt. Hierbei spielt die Hohepriesterin eine große Rolle, die den Willen der Göttin für ihr Volk übersetzt. Die Hohepriesterin ist schon mehrere Jahrhunderte alt und wird von allen sehr geschätzt.
Bei den Cerulean hat jeder seine Aufgabe. Dabei durchlaufen die jungen Mädchen (es gibt keine männlichen Wesen) eine Art Praktikum in jedem möglichen Beruf. Nur Sera kann sich nicht entscheiden, ganz im Gegensatz zu den anderen in ihrem Alter.
Aber Sera ist ohnehin nicht wie andere Cerulean. Sie ist neugieriger, lauter und lebenshungriger. Sie klettert auf den Tempel und erkundet ihre Welt, wann immer sie kann. Und gerade das macht sie sympathisch. Ebenso wie ihre Liebe zu ihren drei Müttern und ihrer besten Freundin Leela.
Auch Leela mochte ich sehr, da sie nicht einfach weitermachen kann, nachdem ihre Freundin geopfert wurde, sondern sehr stark trauert und auch anfängt Fragen zu stellen.
Die Stadt über dem Himmel muss an Planeten ankern, um Nährstoffe über ein langes Band zu beziehen. In diesem Fall ist es eine Welt, die aus dem wilderen Pilago und dem geordneten Kaolin besteht. Kaolin erinnert etwas an eine englische Gesellschaft des vorherigen Jahrhunderts. Hier sind die Regeln streng und die Frauen haben nicht viel zu melden.
Ausgerechnet hier lebt die kluge Agnes, die wissenschaftliche Interessen verfolgt und nicht an Männern interessiert ist. Sie ist sehr mutig und steht für das ein, was ihr wichtig ist. Leider hat sie einen strengen Vater, der nicht nur macht- und geldgierig, sondern auch grausam ist.
Ihr Zwillingsbruder Leo unterscheidet sich sehr von ihr. Er liebt Reichtum und Kleidung. Außerdem will er stets seinen Vater beeindrucken. Aber er fürchtet diesen ebenfalls.
Erzählt wird die Geschichte aus den verschiedenen Blickwinkeln von Sera, Leela, Leo und Agnes. Dabei lernt man die Figuren kennen und erfährt zusätzlich, was nach Seras Opferung bei den Cerulean geschieht. Während das Mädchen auf der Erde um ihr Leben bangen muss, forscht Leela bei der Hohepriesterin nach, warum gerade ihre beste Freundin auserwählt wurde. Hier fühlt man sich wie in einem guten Krimi, während Seras Leidensweg eher einem Abenteuerroman gleicht.
Beide Seiten haben mir gut gefallen. Es gibt in dieser magischen Fantasywelt so viel zu entdecken, denn außer den andersartigen Cerulean existieren noch allerlei weiterer magischer Geschöpfe.
Mich konnte „Kristallblau“ zumindest gut unterhalten und ich bin gespannt auf die nächsten Bücher der Reihe.

Fazit: Magische Fantasywelt, die fesseln kann. Sehr zu empfehlen.