Rezension

Magische Jugendliteratur

Bibbi Bokkens magische Bibliothek - Jostein Gaarder, Klaus Hagerup

Bibbi Bokkens magische Bibliothek
von Jostein Gaarder Klaus Hagerup

Bewertet mit 4 Sternen

Rückentext
Ein Brief mit einer mysteriösen Nachricht, eine unheimliche Frau, die plötzlich überall auftaucht, und ein rätselhaftes Buch ohne Autor - Grund genug für Nils und Berit die Spurensuche aufzunehmen. Ihre Beobachtungen und Nachforschungen tauschen Nils und Berit über ein Briefbuch aus. Immer mehr Spuren führen zu einer unterirdischen Bibliothek - sie scheint der Schlüssel zu allen anderen Rätseln zu sein...

Eine fantastische Entdeckungsreise in die Literatur und ein abenteuerlicher Detektivroman, den Gaarder und Hagerup mit viel Witz und Esprit gewürzt haben.

"... ein wunderbares, lehrreiches und vor allem sehr spannendes Buch mit einem überraschenden Ende..." (Ex Libirs)

Meine Meinung
Es ist ganz klar ein Jugendbuch. Der Erwachsene, der nun obiges liest, fragt sich schon öfter beim Lesen, wo die angesprochene Spannung bleibt, die Faszination, mit der das Buch beschrieben wird. Es ist von der Wortwahl her nicht anspruchsvoll geschrieben - eben verständlich für Kinder und Jugendliche. Aber es vermittelt trotzdem auch für Erwachsene Wissen. Wer weiß denn schon, was eine Inkunabel im Buchsinne ist oder wieviele können ganz exakt den Unterschied zwischen bibliophil und bibliographie erklären. Auch Autoren und ihre Werke und Gedichte werden dem Leser näher gebracht. Die Spannung ist kindgerecht aufgezogen und gesteigert. Wer hier jetzt detektivische Spürarbeit im Sinne von Miss Marple erwartet, der sollte das Buch nicht erwerben.

Das Briefbuch, welches die beiden schreiben ist der Schlüssel. Jeder schreibt seine Nachforschungen und Erfahrungen auf und schickt es dem anderen. So vervollständigt sich das Rätsel wie ein Mosaik, dem Steinchen um Steinchen zugefügt wird. 
Und doch sind sie im Grunde Mittel zum Zweck und wissen gar nicht, dass sie alleine so trotzdem nie auf die Lösung kommen werden, wases mit der magischen Bibliothek auf sich hat und mit der noch magischeren Bibbi Bokken. 

Wenn man den Schluss aufmerksam liest, dann entgeht einem nicht, dass es hier vor allen Dingen darum geht, dass auch Kinder gute Ideen haben können, dass man auch an Kinder glauben sollte, dass man sie motivieren und fördern soll. Nils und Berit haben nur aufgrund eines einfachen Gedichts die Aufmerksamkeit von Erwachsenen angeregt, die daraufhin versuchen, über die Zwei, bzw. mit den Beiden etwas in Gang zu bringen. Ich will nichts verraten, deshalb lasse ich das so stehen. Aber es geht im Endeffekt darum, dass man diesen Kindern viel beigebracht hat, sie motiviert und angeregt hat, dass im Endeffekt etwas ganz anderes dabei rauskommt, als die beiden sich denken. 

Ich finde das Buch sehr gelungen für Kinder und Jugendliche. Es ist für sie spannend und anregend zu gleich. Und Kinder die gern schreiben und lesen, werden gefördert und motiviert, es Nils und Berit gleich zu tun. Warum auch nicht?

Die Aussage des Buches allein steht also nicht nur in der Auflösung der detektivischen Arbeit, zwischen den Zeilen steht am Ende eine Menge...aber lest selbst. ;)