Rezension

Magischer Einstieg mit enttäuschender Entwicklung

Retter der Drachen – Sei schnell wie der Wind! (Retter der Drachen 1) -

Retter der Drachen – Sei schnell wie der Wind! (Retter der Drachen 1)
von Annett Stütze

Bewertet mit 3 Sternen

Nette Grundidee und guter Einstieg, aber das offene Ende finde ich alles andere als kindgerecht.

Lea ist mir ihren Eltern nach Drachenfels gezogen. Dort begegnet ihr die Fee Nebula und vertraut ihr ein Drachenei an. Als daraus ein winziger blauer Drache schlüpft, beginnt für Lea das Abenteuer ihres Lebens.

Das Autorinnenduo Annett Stütze und Britta Vorbach versucht sich hier an einem Buch über Drachen, Kinder und Freundschaft für junge Leseratten ab 7 Jahre. Mit Unterstützung der netten Illustrationen von Stefanie Klaßen gelingt ein beinahe magischer Einstieg. Die Fee Nebula, die aus dem Nebel heraustritt, das pulsierende Ei, welches seine Stimmung durch Farbwechsel kundtut, die unmittelbare innige Verbindung zwischen dem kleinen Drachen darin und Lea - das ist absolut vielversprechend.

Doch spätestens, als der Drache die Schule unter Wasser setzt, indem er eine Dichtung anknabbert, darf angezweifelt werden, ob es besonders erstrebenswert ist, sich in einem solchen Fall feige zurück zu ziehen, anstatt durch beherztes Handeln den Schaden zu minimieren. Und wenn ein unsichtbarer Zuschauer eingreift und somit eine Partie  Wasserball mitentscheidet, könnte man, anstatt den Sieg zu bejubeln, nicht auch auf die Idee kommen, dass es sich schlichtweg um ein Foul handelt? 

Es würde dem Buch nicht gerecht werden, nur die negativen Seiten zu erwähnen. Wie der kleine Drache Avindur, seine Beschützerin Lea und ihre neuen Freunde verlässlich füreinander einstehen, zeigt auch schöne Werte auf. Und der stinkende Fisch in der Schultasche kann sicherlich zum Kichern motivieren.

Auch für Spannung ist gesorgt: Der 13. Drache ist gefährlich und spukt, da er nur indirekt in Erscheinung tritt, als abstrakte Gefahr durch die Geschichte. Da das Ende offen ist und der Drache unbezwungen, bleibt auch die Gefahr über das Buch hinaus bestehen, was ich mir für sensible Kinder durchaus problematisch vorstellen kann. 

Ganz offensichtlich sollte hier der Einstieg in eine Reihe geschaffen werden. Doch die nicht abgearbeiteten Punkte könnten auch für Frustration sorgen, weil man doch eigentlich wissen möchte, wie Leas und Avindurs erstes Abenteuer aus geht, und kleine Drachenfans enttäuscht zurück lassen.