Magisches Setting, nervige Protagonistin
"What the river knows" von Isabel Ibanez hat mich in erster Linie angezogen, weil es in Ägypten spielt. Mit diesem Land verbinde ich soviel Magie, Macht und Willensstärke und liebe die Stories dort.
Dass Magie in diesem Buch vorkommt, verriet schon der Klappentext. Ich dachte an Gruften mit Fallen, kraftgebende Amulette und Flüche, Was ich bekam, waren alltägliche Objekte, die Sachen erwärmen, schrumpfen, zum Leuchten, etc bringen konnten. Diese Art von Magie, im Kontext von Ägypten fand ich schon nahezu lächerlich. Glücklicherweise nahm es nicht allzu viel Raum ein.
An die Protagonistin Inez musste ich mich erst gewöhnen - bis ans Ende des Buches. Ihre Story beginnt in ihrer Heimat Argentinien und findet ihren Weg zu ihrem Onkel nach Ägypten. Von Anfang an ist sie dort naiv und vor allem respektlos. Sie kennt ihren Platz nicht, denkt kein zweites Mal nach und rennt mit dem Kopf durch die Wand. Lieben wir starke Protagonisten? Yes, auf jeden Fall! Aber nachdenken dürfen sie schon.
Aber da bleibt ja noch Ägypten mit seiner verschollenen Cleopatra. Da bleiben die Ausgrabungen, Schifffahrten auf dem Nil und Grabraub. Vieles, was mich so begeistert und schon Magie an sich ist, ist in diesem Buch vorhanden. Das Setting war traum- und lebhaft. Ich konnte mich reinfühlen, wie es an einer Grabungsstätte sein muss. Das taktische Denken, die dreckige Arbeit, die Dokumentation. Es gibt viele Geheimnisse, Intrigen und Verstrickungen, die ich unbedingt gelöst sehen möchte. Gerade der letzte Satz lies mich schockiert zurück und lässt mich Band 2 entgegenfiebern.
unerwartet kam für mich auch das Finale. Eine so düstere und actiongeladene Verstrickung hätte ich der Autorin zunächst gar nicht zugetraut. Sie überrascht mich mit einer Grenzlosigkeit, die dem Abenteuer und der damaligen Zeit völlig gerecht werden.
Insgesamt kann ich das Buch empfehlen, warne aber explizit vor einer nervigen Protagonistin. Wer mit ihr klar kommt, wird das Buch sicherlich mögen.