Rezension

Maia, die Schöne

Die sieben Schwestern
von Lucinda Riley

Bewertet mit 4 Sternen

Aufgewachsen wie eine Prinzessin in einem Märchenschloss am Genfer See, wird es nach dem plötzlichen Tod des Adoptivvaters für die schöne Maia Zeit, endlich ihrer Herkunft auf den Grund zu gehen. Hilfreich ist dabei ein Abschiedsbrief ihres geliebten Pa Salt, der ihr zumindest den Ausgangspunkt in Rio de Janeiro weist.

Der Adoptivvater Pa Salt ist unerwartet gestorben, damit stehen Maia und ihre fünf, ebenfalls adoptierten, Schwestern an der Schwelle zur Vergangenheit. Denn bisher hat keine Tochter gefragt, woher sie wirklich kommt und warum sie allesamt nach den Plejaden, den sieben Schwestern in der Astronomie, benannt wurden. Doch Pa Salt hat jeder Tochter einen Brief mit Hinweisen auf ihre wahre Herkunft hinterlassen.

Die Geschichte von Maia ist der Auftakt einer siebenteiligen Reihe. Obwohl sie als die Schöne der Schwestern gilt, hat sie als Einzige das Elternhaus nicht verlassen und lebt bis zu Pa Salts Tod sehr zurückgezogen auf der Insel am Genfer See. Aber Pa Salts Tod treibt sie nach draußen in die Welt - besser gesagt nach Rio de Janeiro - wo sie die Geschichte ihrer Familie erfährt.

Eigentlich sind es 3 Geschichten in einer. Sehr geheimnisvoll ist der extravagante Rahmen um Pa Salt, den märchenhaften Schwestern und die Plejaden. Obwohl Pa Salt im relativ hohen Alter eines natürlichen Todes starb, bleiben doch sehr viele Rätsel um seine Person und sogar seinen Tod, die es nach und nach im Lauf der weiteren Bände zu entschlüsseln gilt.

Die Haupterzählung dreht sich hingegen um Bel - Maias Urgroßmutter - die ohne es zu wissen in den 20er-Jahren in Paris das Schicksal ihrer Enkelin einläutete.

Wunderbar gelungen ist meiner Meinung nach die Lebensgeschichte von Bel. Besonders die Eindrücke von Rio de Janeiro und die Entstehungsgeschichte des Christo - der berühmten Statue, die schützend die Hände über diese Stadt erstreckt - haben es mir angetan. Nur eine Episode aus Bels jungen Leben in Paris erschien mir von Herzschmerz und Liebesbekundungen zu überladen, was mir persönlich einfach etwas zu schwülstig war.

Anfangs hatte ich befürchtet, die vielen Namen und Figuren würden mir zu schaffen machen. Doch Lucinda Riley hat es mir mit ihrem Schreibstil leicht gemacht, nicht nur die Schwestern sondern auch die anderen Personen kennenzulernen. Durch ihren hervorragenden Stil habe ich tatsächlich von allen ein schillerndes Bild vor Augen und das Personenverzeichnis eingangs wäre im Nachhinein betrachtet gar nicht notwendig gewesen.

Der exklusive Rahmen, der einnehmende Erzählstil und die melancholische Atmosphäre mit ihrem historischem Hintergrund konnten mich jedenfalls für sich gewinnen und ich freue mich, wenn es mit der Reihe der sieben Schwestern weitergeht.

© NiWa