Rezension

Makaber und charmant

Für dich soll's tausend Tode regnen
von Anna Pfeffer

Die Optik des Buches hat mich zuerst angezogen: Dieses schwarze Cover mit dem Schädel, den ausgestreckten dürren Armen und die kahlen Äste, die anscheinend nach irgendetwas greifen, und die schwarz umrandeten Seiten wie Todesanzeigen... Auf dem ersten Blick könnte man meinen, dieses Buch ist makaber. Gleichzeitig sind warme rote Töne und die Herzen. Also komplett verzweifelt kann die Geschichte nicht sein!

Emi hat ihre Mutter früh verloren und ist gerade umgezogen, weil ihr Vater sich neu verliebt hat. Sie hat also ihr Heim und ihre einzige Freundin verloren. Man kann schon verstehen, dass sie alles schwarz sieht. Seltsam ist aber schon, dass sie Todesanzeigen sammelt und sich den Tod derjenigen vorstellt , die sie ärgert. Da muss man schon ihre Fantasie bewundern!

In ihrer neuen Schule streitet sie gleich am ersten Tag mit  Erik, den alle Mädchen mit verträumten Augen anschauen. Der Streit eskaliert und die beiden müssen dann zusammen Strafarbeit erledigen.

Die Handlung ist relativ schwach, obwohl sehr fantasievoll, und der Leser versteht relativ schnell, wie es enden wird. Aber trotzdem habe ich dieses Buch geliebt! Es ist flüssig zu lesen, fantasie- und humorvoll geschrieben; es werden aber ernste Themen wie Mobbing, Patchworkfamilie, erste Liebe.

Zu empfehlen, wenn man gut gelaunt und wenn man miese Laune hat: Man muss einfach lächeln und denken, das Leben ist doch schön!