Rezension

Makabere Morde

Provenzalische Verwicklungen - Sophie Bonnet

Provenzalische Verwicklungen
von Sophie Bonnet

Bewertet mit 4 Sternen

Im beschaulichen, südfranzösischen Städtchen Sainte-Valérie geschieht ein äußerst makaberer Mord. Antoine Perrot, bekannt als Frauenheld, ertrinkt in einem großen Stahlfass mit Rotwein. Es gibt eindeutige Hinweise auf Mord. Der Gemeindepolizist Pierre Durand – Chef de Police – kommt zunächst zum Tatort, muss die Ermittlungen aber an Commissaire Barthelemy aus Cavaillon weitergeben. Als ehemaliger Ermittler aus Paris wurmt ihn das gewaltig. Da es eine weitere Tote gibt und der Fall immer unübersichtlicher wird, nimmt ihn Barthelemy wieder mit ins Boot.

Sainte-Valérie ist ein fiktiver Ort, könnte aber durchaus in der Provence zu finden sein. Die Autorin Sophie Bonnet legt sehr viel Wert auf Lokalkolorit, sie beschreibt provenzalische Gerichte und Weine, so dass einem das Wasser im Munde zusammenläuft.

Pierre Durand ist ein sympathischer Ermittler. Seinen Arbeitsplatz in der Provinz, der weit unter seinen Qualifikationen liegt, hat er sich selbst ausgesucht, nachdem es in Paris zu Schwierigkeiten kam. Die Autorin beschreibt sowohl sein berufliches als auch sein Privatleben sehr ausführlich. Manchmal hat man sogar den Eindruck, dass es mehr um seine Person als um die Mordfälle geht. Auf jeden Fall lässt er sich nicht unterkriegen und geht seinen Weg. Auch alle weiteren Beteiligten sind gut getroffen.

Das Buch ist flüssig geschrieben und lässt sich gut lesen. Es ist ein eher ruhiger Krimi, obwohl einiges passiert. Manchmal fehlte mir ein wenig die kribbelnde Spannung - aber vielleicht ist sie so, die provenzalische Gelassenheit. Insgesamt hat mir der Krimi gut gefallen und ich kann ihn absolut weiterempfehlen, besonders natürlich an Freunde des französischen savoir vivre.