Rezension

Mal schwimmt man ganz schnell, mal taucht man böse ab...

Barrakuda - Christos Tsiolkas

Barrakuda
von Christos Tsiolkas

Bewertet mit 4.5 Sternen

 

 

Ein Buch mit sehr, sehr viel Kraft - ein Werk mit enormer Power. Ein Roman, der lange auf einer tollen, unterhaltsamen Welle schwimmt.

Von einem der auszog, um in der Welt Akzente zu setzen. Doch wer schnell schwimmt, der kann auch fix untertauchen. Bei Daniel Kelly dem Protagonisten ist dies der Fall. Aus dem enorm ehrgeizigen Schwimmer wird einer, der abstürzt, der zweifelt und sich ganz stark selbst sucht.
Als junger Schwimmer gibt es für ihn nur Training und gewinnen, als andere ist für Danny nicht relevant. Doch die Herausforderungen für den einfachen Jungen an der australischen Elitesschule nehmen zu. Als Danny dann einmal nicht gewinnt, kommt es zum Fiasko.
Nahezu der Anfang vom Absturz, der deutlich später nach einer Gewalttat im Gefängnis endet.
Doch das Buch erzählt noch weitere Geschichten. Danny ist schwul und lebt im Laufe des Romanes seine Freizügigkeit ordentlich aus.
Aber auch die Konflikte in der Familie, mit Freunden und dem Trainer finden Raum in der feinen Geschichte.

Dabei macht es der Autor dem Leser nicht immer ganz leicht. Der Autor hantiert mit vielen Zeitsprüngen, und lässt den Leser somit in verschiedene Wasserbecken und in verschiedene Epochen eintauchen. Manchmal wird angedeutet und spärlich berichtet, beispielsweise die Zeit im Gefängnis wird nur sehr kurz beleuchtet.

Gleichwohl ein starker Roman, der Spuren hinterlässt. Daniel Kelly wird so intensiv begleitet. Beim Sex, in der Familie oder im Job, wir sind immer dabei, wenn der jungen Mann auf der Suche nach sich, nach Liebe und nach Anerkennung ist. Und wenn er am Beckenrand steht um in sein Wohnzimmer einzutauchen.

Die finalen Seiten haben mich das Werk noch um ein Sternchen mindern lassen, dennoch ein Buch, das dank seiner Kraft und seiner hohen Emotionalität sehr zu empfehen ist.