Rezension

Mal was anderes

Kiss of the Nightingale
von Adi Denner

Bewertet mit 4 Sternen

Die Schwestern Cleo und Anaella leben in der Stadt Lutèce, eine Stadt voller magischer Talente, doch für die Beiden unerreichbar. Nach dem Tod des Vaters steht Schneiderin Cleo vor einem großen Dilemma, denn Anaella, die schwer krank ist, braucht Medikamente, für die kein Geld vorhanden ist. Sie lässt sich auf einen Diebstahl ein, wird allerdings dabei von Madame Dahlia erwischt. Diese macht Cleo über Nacht mit einem Talent in Gesang zu einem Opernstar, doch dafür soll sie Vicomte Lenoirs Talent für Dahlia stehlen. Allerdings ist der Vicomte eine große Gefahr und zwar für Cleos Herz.
Wie schön will ein Buch eigentlich sein? Der Fischer Verlag trifft mit dieser Gestaltung auf jeden Fall absolut meinen Geschmack und der Klappentext klingt ungewöhnlich genug, um noch neugieriger zu werden.
Sprachlich konnte mich die Autorin hier absolut einfangen, mit einem leichten Schreibstil, der die Welt der Belle Epoche mit all seinem Glanz und Glamour konnte hier lebendig eingefangen werden.
Auch das Magiesystem, Edelsteine, die zu Talenten verhelfen, fand ich spannend umgesetzt und einfach mal eine tolle, neue Idee. Allerdings gibt es bei dem Magiesystem und auch beim Worldbuilding, das ein wenig Phantom der Oper Vibes hat, zu wenig Erklärungen, das ganze System wirkt durchdacht, bräuchte für mich aber viel mehr Umfang.
Die Handlung ist spannend und abwechslungsreich und den Leser erwartet hier die ein oder andere Überraschung, während der MIttelteil ein paar Längen hat, zieht das Tempo zum Ende hin deutlich an. Wir finden hier Intrigen, Liebe, Verrat und Macht, die dem Buch den gewissen Reiz geben. Was mich ein wenig
gestört hat, ist das Liebesdreieck, von dem ich grundsätzlich kein Freund bin. Zwar war es hier auch mal was anderes, da es sowohl einen männlichen als auch einen weiblichen Loveinterest gibt, trotzdem ist das einfach nicht unbedingt meins, aber durchaus vertretbar.
Protagonistin und Ich-Erzählerin Cleo ist eine ganz spannende Persönlichkeit, die innerhalb der Geschichte eine starke Entwicklung durchmacht. Sie ist sympathisch und versucht auch sie selbst zu bleiben, was mir gut gefallen hat. Das sie mit ihrem plötzlichen Aufstieg ganz viel mit sich selber struggled, macht sie umso authentischer.
Mein Fazit: Mit Kiss of the Nightingale hat Autorin Adi Denner ein mal etwas anderes Romantasybuch geschrieben. Zwar gibt es die ein oder andere Länge, wenn die Beschreibungen zu ausschweifend wurden, doch insgesamt konnte sie bei mir mit ihren Charakteren, vor allem mit Cleo punkten. Wer Geschichten rund um Intrigen und Macht mag und auch mal ein anderes Magiesystem erleben möchte, ist hier gut aufgehoben.