Rezension

mal wieder ein verrückter Serienkiller - aber spannend!

Der Todesprophet - Chris Karlden

Der Todesprophet
von Chris Karlden

Dieses Buch habe ich versehentlich bekommen. Da die Kritiken sehr gut waren, habe ich es gelesen, auch wenn der Klappentext nicht so ganz meinem Geschmack entsprach. Zum Glück für die meisten Leser, für mich leider, bekommt man bei diesem Buch ziemlich genau, was einem versprochen wird. Meine Kritikpunkte hätte ich also fast schon vorab formulieren können, auch wenn ich wegen meiner Vorbehalte möglicherweise etwas überaufmerksam an das Buch herangegangen bin.

Das Positive zuerst: „Der Todesprophet“ ist spannend und mitreißend, auch wenn ich nicht mit allem glücklich war, musste ich es unbedingt noch zu Ende lesen, obwohl ich auf der dunkler werdenden Terrasse kaum noch etwas erkennen konnte. Einen weiteren Pluspunkt bekommt der Autor dafür, dass ich den Propheten bis zu seiner Entlarvung nicht identifizieren konnte. Zumindest einen Beteiligten an der ganzen Angelegenheit habe ich allerdings im Gegensatz zur Hauptfigur recht früh verdächtigt. Die Hauptfigur, Ben, erkennt aber sowieso nicht alle Hinweise er verstrickt sich durch Fehlentscheidungen, die ich offensichtlich fand, recht schnell ziemlich tief in die Verdachtsabgründe. Dass der Ermittler fest entschlossen ist, ihn, und nur ihn, zu verdächtigen, hilft ihm natürlich auch nicht. Das Verhalten der Polizei entspricht generell nicht dem, was ich von deutschen Beamten erwarte. Leider macht der Autor recht schnell klar, dass er bereit ist, die Grenzen der Wahrscheinlichkeit zu dehnen, damit ihm die Geschichte passt. Zwar wird durch den Täter der Zusammenhang zwischen den Figuren hergestellt, aber auf den ersten Blick wirkt das Zusammendrängen der Figuren auf bestimmte Gemeinsamkeiten und Verbindungen ziemlich unglaubwürdig – ein Eindruck, den ich auch nicht mehr los wurde, egal wie viele „logische“ Zusammenhänge aufgeführt wurden.

Mein Hauptproblem war: ich habe einfach keine Lust mehr auf durchgedrehte Serienmörder, die glauben „DAS RICHTIGE“ zu tun, da kann der Autor diesen Plot auch noch so geschickt bedienen, was er ja durchaus tut, mir entlockt er damit keine Begeisterung. Das auf eine Fortsetzung schielende Ende ließ mich dann ganz zum Schluss noch einmal genervt aufseufzen – musste das sein?

Von Genrefans gibt es sicherlich eine bessere Note, von mir, mit einer Entschuldigung versehen, dank Spannungsbonus immerhin noch eine Mittelmäßige