Rezension

Mallorcas dunkle Seite

Verschollen in Palma - Mons Kallentoft

Verschollen in Palma
von Mons Kallentoft

Bewertet mit 4 Sternen

Ich mag Kallentoft’s Reihe mit Zack Herry sehr gerne und wollte nun natürlich wissen, ob sich die neue Reihe auch gut anlässt.

Schauplatz Mallorca.

Tims Tochter ist seit 3 Jahren spurlos verschwunden und Tim hat nie aufgegeben, sie zu suchen. Doch alle Fährten führen ins Leere, bis er durch einen beruflichen Fall auf einmal einen neuen Hinweis findet. Tim lässt nicht locker und bringt sich selbst in Gefahr, doch kann er Emme wirklich noch finden, nach all der Zeit?

Der Einstieg in das Buch war etwas holprig. Kurze, teils abgehackte Sätze hemmten den Lesefluss und auch das Hin und Her in den Zeiten war sehr mühsam. Denn man muss schon genau aufpassen, wer jetzt erzählt und wann. Kallentoft springt unversehens in die Vergangenheit, nur um dann kurz danach in der Gegenwart wieder aufzutauchen. Für den Leser ist dies verwirrend, bildet aber den Gemütszustand von Tim recht gut ab.

Ab Teil 2 war ich dann gut in der Handlung angekommen. Die Schreibweise hat sich beruhigt und die Sprünge waren nicht mehr ganz so abrupt. Zudem stieg die Spannung durch den Tod von Tims Auftraggeber sprunghaft an. Die Suche nach dessen Mördern bringt Tim in große Gefahr und auch auf eine neue Spur zu seiner Tochter.

Was das Buch auf jeden Fall nicht ist: leichte Kost. Es vermittelt dem Leser die dunklen Seiten von Mallorca und davon gibt es viele. Was mir auch etwas missfallen hat, war Tims Art. Mit Emme war er so liebevoll und verständig und plötzlich wird er gewalttätig. Gut, dies beschreibt wohl eher die Realität, dennoch liest man sympathische und zugängliche Charaktere einfach lieber.

Was das Buch aber auf jeden Fall ist: spannend und authentisch. Man spürt die Trauer der Eltern von Emme, kann nachvollziehen, dass der Vater nicht aufgeben mag auf seiner Suche und fiebert und hofft bis zum Schluss mit ihm mit.

Fazit: ein Thriller der etwas anderen Art, schonungslos und echt.