Rezension

Man darf nicht zu viel erwarten

Colours of Love 01 - Entfesselt - Kathryn Taylor

Colours of Love 01 - Entfesselt
von Kathryn Taylor

Ich mochte zumindest den ersten Teil von „Shades of Grey“, hatte mal wieder Lust auf dieses Genre und so machte ich mir einen  schönen Tag mit „Colours of Love“.

Erster Satz: “ Ich bin so furchtbar aufgeregt, dass mir die Hände zittern.„

Das Cover 

Der Titel passt wirklich gut zum Buch, da die Schwester von Jonathan jedem Gefühl eine Farbe zuordnet und dieses Thema immer wieder aufgegriffen wird. Allerdings weiß ich nicht warum das Cover in Lila gehalten ist, denn die Farbe hat keinen Bezug zu der Geschichte.

Die Charaktere 

Grace ist, nach den Beschreibungen zu urteilen, eine wirklich hübsche und dazu noch kluge junge Frau. Daher verstehe ich nicht warum sie so wenig von sich hält und glaubt sie könne nicht mit ihrer Schwester mithalten.

Ihr Charakter ist zwar liebenswert, aber auch sehr leicht zu verunsichern, geht es allerdings um ihren Job und dem Arbeiten mit Zahlen, wird sie selbstbewusst und weiß was sie kann.

Jonathan ist mir als männlicher Protagonist zu austauschbar. Er führt ein Imperium, hat nie eine Beziehung, ist der beliebteste Junggeselle ganz Englands -bla bla bla-.

Und, wer hätte es gedacht, seit er Grace kennt ist alles anders. Er macht bei ihr eine Ausnahme nach der anderen und hat selbstverständlich seine Erotischen Geheimnisse.

Alles leider nichts Neues und auch mit seiner verschlossenen gefühllosen Art, konnte er nicht wirklich bei mir Punkten.

Den Nebencharakteren hat die Autorin mehr Individualität mitgegeben und dort habe ich einige Personen, wie zum Beispiel Anni, die, in jeder Situation,  sofort für Grace da ist, oder Alexander, der Kompagnon von Jonathan, sehr lieb gewonnen.

Die Geschichte

Wir werden direkt in das Flugzeug gesetzt in dem Grace sitz, um zu dem Praktikum in Jonathans Firma, nach London zu fliegen. Der Einstieg gelingt gut und schnell merken wir, dass Grace kein Fettnäpfchen auslässt und die Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Weiter entsteht eine Verbindung zwischen Grace und Jonathan, welcher jedoch versucht, dagegen anzukämpfen.

Bei dem Genre passiert es leicht, dass die erotischen Szenen gestellt und unglaubwürdig dargestellt werden, anders hat die Autorin hier einen tollen Mittelweg gefunden, der einerseits sehr detailliert und bildlich ist, trotzdem nicht realitätsfern, und andererseits genügend Raum für Fantasie lässt.

Spannung benötigt ein solches Buch nur bedingt, so freut es mich dennoch, dass ein kontinuierlicher Anstieg dieser geschaffen wurde.

Die Parallelen zu dem ersten wirklichen Bestseller dieses Genres (Shades of Gray), sind natürlich nicht zu vermeiden, wobei positiv anzumerken ist, dass sie es dennoch schafft ihre Geschichte für sich selbst wirken zu lassen und mich so, mit den Geschehnissen um Grace, fesselte.

Das Ende kommt sehr abrupt und man wird wortwörtlich im Regen stehen gelassen, sodass ich mir zumindest direkt den zweiten Band gekauft habe, um zu wissen, wie dieser Cliffhänger aufgelöst wird.

Der Schreibstil 

Die Autorin hat einen unheimlich flüssigen und gut zu lesenden Stil, der die Art des Buches weder peinlich noch unglaubwürdig wirken lässt.

Wir erleben alles aus Graces Perspektive und bekommen so leider nur ihre Gedanken und Gefühle mit. Ich hätte mir gewünscht mal in den Kopf von Jonathan schauen zu können, um herauszufinden, wir er wirklich tickt.