Rezension

Man fliegt durch die Seiten

Totenrausch - Bernhard Aichner

Totenrausch
von Bernhard Aichner

Bewertet mit 5 Sternen

Als international gesuchte Mörderin braucht Brünhilde Blum schnellstmöglich neue Identitäten für sich und ihre beiden kleinen Töchter, um ganz neu anzufangen. Der Hamburger Zuhälter Egon Schiele kann sie ihr geben, doch der Preis ist dafür ist hoch. Sie muss ihm versprechen, einen Mord für ihn zu begehen... .
Dies ist der letzte Teil der ,,Totenfrau-Triologie", der sich wie seine Vorgänger um die Bestatterin Blum dreht. Der Autor Bernard Aichner baut von Anfang an eine Spannung auf, die die ganze Handlung über nicht abfällt und stattdessen stetig zunimmt. Allerdings ist das Buch nichts für schwache Nerven, da es sehr brutal darin zugeht.
Blum ist eine der außergewöhnlichsten Figuren, die mir je in einem Thriller begegnet sind. Sie ist eine Frau, die durch verschiedene Schicksalsschläge unberechenbar geworden ist und ihm wahrsten Sinne des Wortes für ihre Familie über Leichen geht. In diesem Band begegnet sie dem Zuhälter Schiele, der scheinbar die Oberhand über sie gewinnt und als Leserin war ich mir nie sicher, ob er Blum unterschätzt oder ob sie wirklich nicht mehr von ihm los kommt.
Eine der Besonderheiten an diesem Buch ist für mich der ungewöhnliche Schreibstil. Bernard Eichner benutzt kurze Sätze, die man schnell lesen kann und alleine dadurch schon das Erzähltempo angezogen wird. Man hat fast das Gefühl, durch die Seiten zu fliegen und mag kaum das Buch aus der Hand legen. Die Dialoge werden mit Spiegelstrichen dargestellt und werden so einerseits vom restlichen Text eindeutig hervor gehoben, aber wirken auch viel prägnanter. 
Selten habe ich einen so spannenden Thriller gelesen, der mich gut unterhalten hat und dessen Ende ich überhaupt nicht hätte vorhersagen können. Daher kann ich hier eine Empfehlung für Fans von Thriller eindeutig aussprechen.