Rezension

Man hätte mehr draus machen können

Every Day - David Levithan

Every Day
von David Levithan

Nachdem so ziemlich die ganze Bloggerwelt von diesem Buch begeistert war, hat es auch mein Interesse geweckt und bei einem Bummel durch Thalia habe ich es dann einfach spontan mitgenommen. Das war vor ca einem halben Jahr und nun habe ich es endlich gelesen. Ich hatte wirklich hohe Erwartungen, weil so ziemlich jeder von dem Buch begeistert schien und der Inhalt hörte sich auch extrem interessant an. 
Ich kam sehr leicht in die ganze Geschichte hinein, denn dadurch, dass A in jedem Kapitel in einem neuen Körper aufwacht und sich erst selber orientieren muss, hat es um einiges vereinfacht. Auch wenn A diese Situation gewohnt ist, musste er/sie sich erst einen Überblick verschaffen, der auch einen als Leser sehr gut weiterhilft. Man weiß immer wo man sich gerade befindet und die Personen, in denen A sich befand, konnte ich mir immer sehr bildlich vorstellen. 
Auch der Verlauf der Handlung war sehr angenehm und genau im richtigem Tempo. Ich hatte nicht das Gefühl, dass alles zu schnell passiert ist. Klar, A verliebt sich wirklich SEHR schnell in Rhiannon, aber das ist ja auch klar, wenn man bedenkt, dass A jeden Tag in einem anderen Körper aufwacht. Das groß etwas passiert ist fand ich aber dennoch nicht. Es ging ja halt wirklich fast nur darum, dass A entweder das Leben der Person lebt, in dem er gerade ist, oder Rhiannon besucht. Was wirklich interessant war und wovon ich mir etwas mehr gewünscht hätte, ist die ganze Geschichte mit Nathan. Daraus hätte man noch mehr herausholen können.
Von den Charakteren her fand ich Rhiannon als Charakter echt langweilig. Sie hatte nichts an sich, was in irgendeiner Art interessant war. Jeder Mensch hat etwas. von dem er begeistert ist, aber bei ihr hatte ich kein wirklich Gefühl, dass sie auch so etwas hat und die Art und Weise wie sie über die Beziehung von ihr und ihrem Freund gesprochen hat fand ich auch wirklich nervig. Kann ein Mensch wirklich so blind sein? Man sollte doch spätestens dann aufwachen, wenn ein Außenstehender, besonders wenn es A ist, sagt wie schief diese Beziehung läuft. Ich meine, A war in dem Körper ihres Freundes und weiß wohl ein wenig besser als andere, wie ihr Freund diese Beziehung sieht. A hingegen war ein echt toller Charakter. Besonders toll fand ich, dass A sich nicht selber auf ein Geschlecht spezialisiert und von sich selber sagt er/sie ein ein Junge oder Mädchen. Mich hat es immer gefreut, wenn A etwas aus einem anderem Leben berichtet hat und wie A meint, dass sein/ihr Leben verläuft bzw. funktioniert.
Das Buch lässt sich innerhalb kurzer Zeit lesen, denn man möchte einfach wissen wie es weitergeht und inwieweit sich zwischen A und Rhiannon entwickelt. Und mit dem Ende habe ich nun wirklich nicht gerechnet. 
Fazit:
Es ist nicht mein Lieblingsbuch und es wird es auch nie werden. Mir hat die Geschichte an sich gefallen, aber ich denke man hätte aus manchen Sachen einfach mehr herausholen können. Ich denke nicht, dass ich Another Day lesen werde, da es nur aus Rhiannons Sicht geschrieben sein soll und als Charakter hat sie mir ja schon hier nicht gefallen.